Welchen Wert hat meine Geige (C. G. Schuster jun)

Moderatoren: Heidrun Eichler, Johannes Meinel, Udo Kretzschmann

Antworten
Henne1975
Beiträge: 1
Registriert: So 09. Apr 2017, 17:28

Welchen Wert hat meine Geige (C. G. Schuster jun)

Beitrag von Henne1975 »

Guten Tag,

ich spiele selbst nicht Geige und bin ziemlich unbedarft bei diesem Thema, aber vielleicht kann man mir ein bisschen helfen, den Wert der Geige zu ermitteln. Im Korpus steht "Carl Gottlob Schuster jun. Markneukirchen 1908".

Mir fehlt auch etwas die Phantasie, welche Merkmale bei einer Geige entscheidend sind. So wie ich das sehen kann, ist der Kopus noch in Ordnung. Beispielsweise kann ich keine Risse erkennen.

Danke für einen kleinen Tipp.

Viele Grüße
Henne
20170409_182425.jpg

Udo Kretzschmann
Geigenbaumeister
Beiträge: 554
Registriert: Do 02. Feb 2006, 11:16
Wohnort: Markneukirchen
Kontaktdaten:

Re: Welchen Wert hat meine Geige (C. G. Schuster jun)

Beitrag von Udo Kretzschmann »

Hallo Henne,

Carl Gottlob Schuster jun. II, gelernter Saitenmacher und Kaufmann, und als solcher Leiter der Firma, lebte bis 1913. Die Geige könnte also in der dem Handelshaus angeschlossenen Werkstatt unter seiner Ägide entstanden sein.

Meines Wissens wurden aber viele Instrumente auch zugekauft.

Ob es sich bei Ihrer Geige um ein solches oder ein Produkt der eigenen Werkstätten handelt, kann, wenn überhaupt nur mit dem Instrument in Händen geklärt werden.

Den Wert einer Geige an einzelnen Merkmalen festzumachen, ist nicht möglich. Die Gesamtheit der Merkmale (Erbauer, Provenienz, Klang, Spielbarkeit, Erhaltungszustand, auch ein wenig das Aussehen etc.) und nicht zuletzt der Markt bestimmen den Wert.

Die großen Markneukirchner Händler boten zu dieser Zeit immer eine breite Palette von sehr einfach bis recht ansprechend an. Daher ist aus der Ferne auch nichts zum Wert ihrer Geige zu sagen, was hier in diesem Forum eh nicht üblich ist.

Ich hoffe, trotzdem ein wenig geholfen zu haben. Machen Sie doch einen Ausflug nach Markneukirchen, besuchen Sie das Museum, in dem Sie übrigens auch Gemälde des Bruders und Ludwig Richter Schülers Rudolf Schuster bewundern können. Und bei einem der hiesigen Meister bekommen sie gerne weitere Informationen.

Mit vorösterlichen Grüßen

Udo

Antworten