F.G.Uebel Böhmflöte

Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller

Antworten
Küde
Beiträge: 16
Registriert: Sa 14. Feb 2009, 13:41
Wohnort: Zürich

F.G.Uebel Böhmflöte

Beitrag von Küde »

Ein Internet Auktionhaus bot dieses Objekt an. Als Musiker mit einer Uebel Alu-Flöte interessierte mich das Ding, ich habe es ersteigert. Das Instrument muss Generalüberholt werden, nun brauche ich eure Hilfe. Das zweiteilige Rohr ist total in Neusilber gefertigt. Die Kamine sind weich aufgelötet G-offline sowie die Stützhilfen 4mm und Kissen für den Zeigfinger der linke Hand, Oberflächenschutz fehlt, die Stimmung ist C mit h-Fuss. Die Mechanik ist versilbert und "Gute deutsche Wertarbeit", Achselager mit Spitzschrauben, Trillerklappen für cis, e-Mechanik. Mundstück mit Bakelit Schild und mit der Gravur "F.G.Uebel" WOHLHAUSEN . MARKNEUKIRCHEN i/Sa.. Das Etui ist beledert braun, die Innenpolsterung grün und die Abreibungen spiegelt genau diese Flöte. Firmenlogo innen "F.G.Uebel Markneukirchen i. Sa.- Wohlhausen" Kunstwerkstätte feinster Holz-Blasinstrumente.
Ich möchte wissen: Geburtsdatum, kann ich das Rohr vergolden und alles was man so wissen sollte über dieses Instrument. Ich habe etwas Kenntnisse im Instrumentebau und im Stammbaum der Fam. Uebel. Recht herzlichen Dank für jede Hilfe!!!!

Dr. Enrico Weller
Mitglied des Museumsvereins
Beiträge: 515
Registriert: Do 26. Jan 2006, 20:44
Wohnort: Markneukirchen

Re: F.G.Uebel Böhmflöte

Beitrag von Dr. Enrico Weller »

Lieber Flötenbesitzer,

zur Geschichte der Uebel-Firmen muss ich Ihnen offenbar nichts mehr schreiben. Hier im Forum gibt es dazu seit einiger Zeit auch wesentliche Daten.
Da die Instrumente der Marke „F. G. Uebel“ nach bisherigen Erkenntnissen nicht nummeriert wurden, ist eine Datierung schwierig. Ich würde Ihre Flöte aber in die letzten Jahre der Firma einordnen, als sie mit breitem Sortiment und schon bewusst unter der Bezeichnung „Kunstwerkstätte“ (wie auch im Etui zu lesen) in Erscheinung trat.
Mit liegt der Preiskatalog No. 26 von ca. 1934 vor. Dort sind einige Modelle abgebildet (Boehmflöten mit H-Fuß, Hartgummi-Reform-Mundlochplatten, offen oder geschlossene Gis etc.) die in etwa Ihrem Instrument entsprechen.
Für den weiteren Umgang mit der Flöte sollten Sie sich von einem Instrumentenbauer beraten lassen. Aus historischer und konservatorisch-restauratorischer Sicht würde ich aber keine Vergoldung anbringen.

Viele Grüße
E. Weller

Küde
Beiträge: 16
Registriert: Sa 14. Feb 2009, 13:41
Wohnort: Zürich

Re: F.G.Uebel Böhmflöte

Beitrag von Küde »

Sehr geerter Herr Dr. Enrico Weller,

der etwas späte Dank für Ihre Hilfe möchte ich Ihnen zukommen lassen.
Das Ergebnis mit dem Umgang der Flöte welche ich auch als Restauration bezeichne, jedoch etwas von Ihrer Meinung wegsteht:
Körper vergoldet, Mechanik silber, Mundstück silber, Neue zeigemässe Polsterung
Seit November 2009 übe ich täglich mit diesem Instrument, es ist Stimmungsrein, prägnanter warmer Ton. Eigenschaften welche diese Jahrgäng eben mitbringen behindern mich kaum. Ich bin zufrieden mit einer lebenden Flöte musizieren zu können.

Mit freundlichen Grüssen
küde

intune
Beiträge: 1675
Registriert: Di 02. Okt 2007, 11:17
Wohnort: bei sinsheim

Re: F.G.Uebel Böhmflöte

Beitrag von intune »

Natürlich freut es einen, wenn ein Instrument dem Spieler gefällt.

Es sei deswegen nur am Randen angemerkt, dass es keine stimmungsreine Flöten, oder sagen wir besser Holzblasinstrumente gibt. Nicht das ein geneigter Leser jetzt meint, dass bei F.G. Uebel ein Wunderinstrument gebaut worden sei.

Antworten