F. Arthur Uebel 619

Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller

intune
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Re: F. Arthur Uebel 619

Beitrag von intune »

ich erlaube mir noch eine anmerkung an die sehr unfangreiche und detaillierte antwort von Dr. Enrico Weller, für die newcomer unter den klarinettisten.

man nehme ein sogenanntes haarlineal oder ein (sehr) gutes plastik lineal(undurchsichtig) und legt es auf den tisch des mundstückes. tisch ist der teil des mundstückes auf dem das blatt (vermeintlich) plan aufliegt. Legt man nun das lineal PLAN auf diesen tisch und hält BEIDES gegen eine lampe (mit der abschirmung der hände kann man dafür sorgen, dass einen das licht nicht blendet) kann (oder auch nicht) man unter dem lineal zum tisch und dem (gegen)-licht einen lichtspalt erkennen.
sollte dies so sein hat das mundstück einen IN das material gerichteten bauch. falls nicht ist es eine andere bauart.

ich hoffe mich nicht zu umständlich ausgedrückt zu haben.

intune

oiseaux-de-neige
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Re: F. Arthur Uebel 619

Beitrag von oiseaux-de-neige »

@ alport

Vielen Dank! Ich bin nach wie vor sehr zufrieden mit meiner Uebel 619, obwohl es nach mehreren Jahren mit einer Böhm-Klarinette eine ziemliche Umstellung ist. Sie heißt Chaconne ( der Name des Musikalienhändlers, der sie für sich in China herstellen läßt ), ist aus Ebonit und ich spiele sie mit einem Vandoren JB5, früher mit einer BG Revelation Ligatur, in letzter Zeit mit einer Rovner, die einen weniger dunklen, freieren Klang bewirkt. Ich mag einen vollen Klang mit viel 'Körper' und spiele sie mit LaVoz Medium Blättern, oft auch mit LaVoz Medium für Sopransaxophon.

Da ich von diesem sehr offenen Vandoren Mundstück komme, liegt mir das Zinner #5 gut und der Klang mit den Steuer Esser Solo 2 und 2.5 gefällt mir auch. Der Klang mit Vandoren-Blättern ist mir ein bißchen zu 'typisch Klarinette'... die passende Anekdote dazu ist, dass ich mir ursprünglich eine Klarinette gekauft hatte, weil mir das Geld für ein Sopransaxophon fehlte - also habe ich sie ein bißchen in diese Richtung 'getunt'. Etwas später hatte ich dann doch mal genug in der Tasche und kaufte mir ein Stagg Sopransax und ein Yamaha-Mundstück C4 dazu ( wahrscheinlich ein Fehler ).

Dann war mir das Saxophon zu laut und irgendwie gefiel mir die Klarinette besser, so daß ich das Sopran wieder verkaufte. 1:0 für die Klarinette! Allerdings hatte ich kürzlich schon einmal beim Instrumentenkauf Glück und erstand ein 1961-er Keilwerth 'The New King' Sopransaxophon, frisch gepolstert, für 325 Euro. Der in einem früheren Beitrag erwähnte Robert meinte dazu, das sei auch für 500.- ein Schnäppchen gewesen... diesmal probierte ich mehrere Mundstücke aus und wählte schließlich ein Otto Link Tone Edge 6* und eine GF Ligatur - damit und LaVoz Medium Hard ( für den Jazz Sound Richtung John Coltrane ) und Frederick Hemke 3-er Blättern bin ich absolut glücklich. Dieses Sopran werde ich so schnell nicht verkaufen!

@ Dr. Weller

Vielen Dank für die Informationen zur FAU-619!

Ich finde in der Tat, dass mein Exemplar einen sehr freien, aber auch ausgespochen eigenen Ton besitzt. Es ist schwer zu erklären, aber sie klingt nicht wirklich so, wie ich es von einer Klarinette erwarten würde - was mir allerdings nur recht ist. Der Ton ist ziemlich laut, sehr präsent und kraftvoll mit ausgeprägten Mitten und etwas weniger Tiefen als meine ( erste und bis zur FAU-619 einzige ) Klarinette aus der Volksrepublik.

Der Zapfen des Zinner-Mundstücks schaut in der Tat so etwa einen gefühlten halben Millimeter aus der Birne heraus, was aber keine Probleme zu verursachen scheint. Ich will demnächst einmal im Bläserstudio vorbeischauen und fragen, ob es sich lohnt, ihn anzupassen. Ansonsten finde ich, dass das Mundstück gut zur Klarinette passt, es läßt sich gut spielen und klingt gut - das bleibt jetzt erst mal so, und man könnte es ja auch mal mit Üben zur Klangverbesserung versuchen...
:rolleyes:

Was ich irgendwann wohl noch ausprobieren werde, sind die Vandoren M300D und M400D, die wohl eine Art Mischung aus deutschem und Böhm-System darstellen und die man mit Blättern für das Böhm-System spielen kann.

Vom Konfessionsstreit habe ich mich erst einmal verabschiedet, nachdem man mir im Laden erzählt hatte, nicht einmal die Klarinettisten der Rheinischen Philharmonie benutzten noch die Blattschnur - allerdings wird wahrscheinlich irgendwann meine Neugier überwiegen und ich werde mir ein eigenes Bild machen.

Viele Grüße,
Bernhard

alport
Beiträge: 8
Registriert: So 20. Jun 2010, 15:35

Re: F. Arthur Uebel 619

Beitrag von alport »

Sehr geehrter Hr. Dr. Weller,

recht vielen Dank für ihre umfangreichen Informationen zur FAU 619-Klarinette und zum
LEBÜ-Mundstück. Das ist genau das, was ich wissen wollte. Zwar erscheint meine Klarinette jetzt zwar als "Sparmodell" - aber solche Modelle mit ca. 18 Klappen gibt es heute von Yamaha und anderen Herstellern als sog. Juniorklarinette auch. Ich denke aber, meine Investition in Form einer Generalüberholung hat sich dennoch gelohnt. Am Anfang hatte ich sehr lange überlegt, anstelle einer Generalüberholung eine neue Klarinette zu kaufen. Nun habe ich für insgesamt 700 EUR zwei generalüberholte alte Klarinetten - alternativ hätte ich dafür z.B. eine neue bei Thomann bekommen. Die FAU 619 wurde dabei auch gleich neu vernickelt und ist jetzt ein wahres Schmuckstück. Sie klingt meines Erachtens (mit demselben Blatt/Mundstück) sogar besser, als meine alte Clemens Meinel (Oehler-System) der man in diversen Foren Intonationsmängel nachsagt.

Viele Grüße
al.port.

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