Eduard Voigt Jun. Markneukirchen Musikwarenfabrik Tenorhorn

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Instrumantik
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Re: Eduard Voigt Jun. Markneukirchen Musikwarenfabrik Tenorh

Beitrag von Instrumantik »

Hallo Holger Nettermann,
Tenorhorn oder Bariton könnte passen. Es ist wahrscheinlich um 1900 bis 1910 gebaut worden.

Die Form der Fingerplättchen deutet auf eine Graslitzer Herkunft. Graslitz liegt unweit von Markneukirchen auf tschechischer Seite und war auch ein Zentrum für den Bau von Musikinstrumenten.
Das Instrument ist entweder als Ganzes in Graslitz gebaut worden oder Teile, wie zum Beispiel die Ventilmaschine, sind nach Markneukirchen geliefert worden,
um das Instrument in irgendeiner Markneukirchner Werkstatt zu komplettieren und über den Händler W. Eduard Voigt jun. in den Markt zu bringen.

Das Unternehmen W. Ed. Voigt jun. wurde 1856 gegründet. Laut Paul de Wits Weltadressbuch war 1903 der Inhaber ein Reinhold William Voigt. 1926 führte die Witwe Emilie Therese Voigt das Geschäft.
In den Adressbüchern wird die Firma als reines Musikinstrumenten- und Saiten-Versandgeschäft gelistet. In alten Geschäftsbögen wird hingegen auch mit der „Fabrikation von Musikinstrumenten“ geworben.
Der Begriff „Fabrikation“ ist hier jedoch vermutlich vernachlässigbar. Den Käufern sollte damals suggeriert werden, dass die Instrumente von Grund auf im Hause W. Ed. Voigt jun. gefertigt wurden, um Vertrauen zu schaffen.
Untermauert wurde diese Äußerung damals mit der Ansicht des Fabrikgebäudes incl. rauchendem Schornstein. Naja, wie sagt man so schön (?) – Klappern gehört zum Handwerk –
In diesem Fall aber eher „…zum Handel“.

Viele Grüße
Dirk Arzig
http://www.brasstacks.de
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Abbildung in einer Rechnung vom Mai 1891
Abbildung in einer Rechnung vom Mai 1891
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intune
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Re: Eduard Voigt Jun. Markneukirchen Musikwarenfabrik Tenorh

Beitrag von intune »

in der tat, mit diesen erscheinungen habe ich mich auch schon beschäftigt.

grosszügig angelegte betriebsflächen... (der park nebenan wurde einfach mit dazu coleriert)
und rauchende schornsteine, damals ein muss, heute ein graus...damals nach dem motto, lieber einen mehr, wie einen zuwenig und immer schön eine SEPARATE fabrikantenvilla AUF dem betriebsgelände.
wer es brauchte, noch lastkraftwagen und automobile, das machte etwas her.

trotz alledem haben die damaligen firmenbögen/anzeigen einen gewissen charm ... das kommt NIE wieder.


danke instrumantik.

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