F.X. Hüller Saxophone

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tobi
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F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von tobi »

Hallo zusammen,

da der Hersteller Franz Xaver Hüller (F.X. Hüller) bisher kaum bzw. gar nicht besprochen worden ist, möchte ich den Anfang machen. Mich würden die Herstellungsjahre der folgeden Seriennummern interessieren:

F.X. Hüller World Alto mit S/N 20590
F.X. Hüller Professional Alto mit S/N 22351
F.X. Hüller (Hess Stencil) Alto mit S/N 23591
F.X. Hüller Professional Tenor mit S/N 23652
F.X. Hüller World Alto mit S/N 24563
F.X. Hüller World Alto mit S/N 26257

Eine möglichst qualifizierte Angabe wäre toll - ggf. auch eine gute Eingrenzung nach bestem Wissen. Besten Dank im voraus.

Viele Grüße, Tobi.

intune
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von intune »

mich würde ein telefonat mir dir interessieren = pm.

tobi
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von tobi »

Hallo,
gibt es wirklich niemanden, der über die FX Hüller-Saxophone etwas weiß? Würde mich über jeden Input freuen.

Danke und viele Grüße,
Tobi.

intune
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von intune »

oh weh, ich hab da was vergessen, mea culpa!!

hier mal auf sie schnelle, denke es stammt aus dem fundus MNK museum

Sohn des Vinzenz Hüller (geb. 1835 in Neudorf) und dessen Frau Johanna, geb. Gottfried.
WAB, deWit (1909,1912): Graslitz, Knappschaftsgasse 440, Metallblasinstrumenten- und Trommel-Fabrik, Streichinstrumenten- und Saiten-Versandgeschäft // WAB, deWit (1926): Markneukirchen, Roter Markt 710, Musikinstrumenten-Versand (Fabrik in Graslitz) // WAB, deWit (1926): Graslitz, Fabrikation von Musikinstrumenten, Erzeugung von Metallblas-, Streich- und Saiten-Instrumenten und Saxophonen und Saiten-Versandgeschäft (Filiale in Markneukirchen). WAB, deWit (1930): (Inhaber: F.X. Hüller, Anton Riedl und Ernst Modl);
Eine Filiale war auch in Klingenthal.
Hüller beschäftigte in den Jahren 1910/11 zwischen 200 bis 250 Arbeiter. Er erhielt bei Ausstellungen zahlreiche Staatspreise und Auszeichnungen. Er war verheiratet mit Susanna, geb. Kolb (1858-1920). Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor. Seine Schwiegersöhne Anton Riedl und Franz Modl wurden ab dem 01.03.1920 Teilhaber der Firma "F.X. Hüller&Co.". Anton Riedl schied 1935 aus der Firma aus. Ab 1923 auch Saxophonproduktion. Nach Enteignung der Firma im Mai 1945 erfolgte am 31.07.1950 die Neugründung in Neustadt/Aisch unter Franz Modl. Mitte der 1950er Jahre hatte man bereits wieder bis zu 60 Mitarbeiter.
Nach Modl`s Tod 1972 erlosch das Unternehmen.

Franz Xaver Hüller:
Firmengründung 1882 in Graslitz, Knappschaftsgasse 440 (Später Haus Nr. 1066), die "Schied-Fabrik" und am 31.7.1950 Neugründung durch Ernst Modl in Neustadt/Aisch und ab 1954 in Diespeck/Aisch

zu der nummer # 20 543 habe ich ein champion vermekt mit der JZ 1934.
dem steht gegenüber : Ab 1923 auch Saxophonproduktion. ( siehe oben). wenn ich nun von 20 000 als beginn ausgehe wären in 11 jahren ca 550 saxe hergestellt worden.
unter anderem habe ich ein #20 400


der schlüssel zu den serienzahlen ist mir nicht geläufig.
jmtc


und bitte daran denken, max keilwerth hat hier ebenfalls im!! werk produziert und in heimarbeit zugeliefert ( stencil)

intune
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von intune »

Tobi,

soeben beim duschen nachgedacht

welche gravuren sind denn auf deinen kannen, damit könnte man die baujahre auch noch etwas eingrenzen, schreib doch bitte mal, dass wir in der sache weiter kommen.

f.x. fertigte auch in ZWEI ausführungen was den stadtnamen ausmachte.



die vertriebenenliste
http://www.magix-website.com/mppo18/50/ ... FD20C9.pdf

so wurde max keilwerth am
T
r
.Nr
.14
W
ag.Nr
.21
05.09.1946
Nr
.61
1
Keilwerth
Max
47
m
G
Kraslice
787
instrumentmaker
Leiter
Bavaria

vertrieben und

Franz Hüller

T
r
.Nr
.19
W
ag.Nr
.22
1
1.10.1946
Nr
.643
Hüller
Franz
10
m
G
Kraslice
914
Bavaria

zu der Stadt:
Gleichzeitig entwickelte sich die Herstellung von Musikinstrumenten. Vor allem die Blechblas- und Holzblasinstrumentenindustrie bestimmte ab 1850 das wirtschaftliche Gesicht der Stadt. Aber auch Mundharmonikas (Firma Koestler) und andere Musikinstrumente aller Art wurden hergestellt. 1899 wurde der stillgelegte Bergbau von Klingenthal in Sachsen aus durch die sächsische Gewerkschaft Klingenthal-Graslitzer Kupferbergbau wieder aufgenommen und danach grenzüberschreitend ausgebaut.

In Verbindung mit dem 1876 erfolgten Anschluss an das Eisenbahnnetz mit Sokolov brachten die beiden wirtschaftlichen Standbeine Musikinstrumenten- und Textilindustrie dem Ort bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges einen starken wirtschaftlichen Aufschwung. Am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Graslitz 86 mittlere und kleinere Textilbetriebe sowie 11 Musikinstrumentenfabriken. Außerdem existierten 40 selbstständige Betriebe, die entweder Musikinstrumente oder deren Bestandteile herstellten.[9]

In den Jahren des Ersten Weltkrieges stagnierte der wirtschaftliche Aufschwung. Im Jahre 1918 zerfiel Österreich-Ungarn, zu dem Graslitz bis dahin gehört hatte, und es wurde die Tschechoslowakische Republik gegründet.


Im Ergebnis des Münchner Abkommens wurde Graslitz 1938 in das Deutsche Reich eingegliedert. Der bis dahin zur Tschechoslowakei gehörige politische Bezirk Kraslice war von da an bis 1945 der Landkreis Graslitz im Regierungsbezirk Eger des Reichsgaus Sudetenland. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Deutschen enteignet und vertrieben, wodurch die Bevölkerungszahl in den sudetendeutschen Gemeinden drastisch zurückging.

aber das dürfte Dir bekannt sein.

gruss intune

intune
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von intune »

will es nochmals aufgreifen,

...zu der nummer # 20 543 habe ich ein champion vermekt mit der JZ 1934.
dem steht gegenüber : Ab 1923 auch Saxophonproduktion. ( siehe oben). wenn ich nun von 20 000 als beginn ausgehe wären in 11 jahren ca 550 saxe hergestellt worden.....

Beginn mit 20 000 im jahr 1923, - 1934 belegt die nummer 20 543, sagen wir 600dert, ergäbe ca 55 stück pro jahr, das wäre ein stück pro monat.

nehme ich nun die 20 000 und die derzeit höchste bekannte nummer an und runde auf 27 000, wären das 7000 instrumente in (1923 - ca 1942) 19 jahren ergäbe dann wieder einen schnitt von 368 stück pro jahr, also 1 stück pro tag = erklingt plausibel.

allerdings hätte F.X. dann die produktion gewaltig gesteigert NACH 1934!


bleibt spannend

tobi
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von tobi »

Danke, intune!

Die höchste Seriennummer, die ich von FX Hüller kenne, ist 30101 - leider ohne Beweisfofoder Nummer selbst - siehe bassic-sax.info und FX Hüller...

Mit Foto von der Seriennummer wäre dort auch ein Tenor mit der S/N 30005 abgebildet. Siehe
http://bassic-sax.info/4images/details. ... ge_id=9089

Viele Grüße, Tobi.

intune
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von intune »

die "denke" 20XXX steht für 1923 und die 30XXX dann für 1933 (und dann kommen die jahresproduktionen) ist ebenso nicht tragend, denn dann hätte er ja 1933 aufgehört.


oder doch durchgehend nummeriert? beginnend ab 20 000?, dann hätte ich ein frühes, vermutlich als ausstellungsstück.

pieps mich bitte nochmal per mail an -- saxclar@gmx.de - danke

es bleibt ?

tobi
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von tobi »

nein, die Logik fliegt lieder nicht so ganz, denn ich kenne ein World System Menge (copyright 1938 Dresden...) mit der S/N 24563. Das wäre ja dann gemäß Deines Vorschlages Bj 1927...

Ich denke eher, dass die 24000er S/N um das Jahr 1937 oder 1938 herum gebaut sein müsste. Da startet nach meinen Aufzeichnungen das System Menge.

Fragen über Fragen. Aber vielleicht gibt es ja jemanden, der ein FX Hüller mit gisicherter Aussage zu Seriennummer und Baujahr hat.

Viele Grüße, Tobi.

intune
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von intune »

intune hat geschrieben:die "denke" 20XXX steht für 1923 und die 30XXX dann für 1933 (und dann kommen die jahresproduktionen) ist ebenso nicht tragend, denn dann hätte er ja 1933 aufgehört.


oder doch durchgehend nummeriert? beginnend ab 20 000?, dann hätte ich ein frühes, vermutlich als ausstellungsstück.

pieps mich bitte nochmal per mail an -- saxclar@gmx.de - danke

201XX wäre dann die derzeit bekannte jüngste nummer ( laut helen - saxpics)

es bleibt ?

tobi
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von tobi »

Bzgl. der kleinsten S/N hätte ich noch ein Update:
Wir hatten mal ein FX Hüller Alto mit S/N 20000 (!!!) in den Fingern. War ein ganz tolles mit "naked Lady" bzw. Frauengestalt von Reichelt...

intune
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von intune »

das wären dann 4500 ( ca von 1923 bis Menge ca 1938 - also eine produktion von 4500 geteilt durch 15 = 300 stück pro jahr durchschnittlich.
weiterführend wäre es von 24000 bis 30000 von 1939 bis 1942/43 - 6000 stück!!??, also wieder durchschnittlich in angenommenen 4 jahren = 1500 pro jahr.
das wäre eine gewaltige produktionssteigerung auch wenn er umfangreiche mengen an das militär , heer, marine, luft, geliefert hat.

ich empfinde das alles als nicht stimmig. :sorry:


zu menge - das gibt es auch

Klingson
Karl Hammerschmidt & Söhne
Watzkenreuth
Karlsbad Sudetengau
Copyright Herb. Menge Dress. D 28 1938




also eine tröte vor 1945!!!


wie menge sein patent vergeben hat ist mir nicht bekannt.

intune
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von intune »

und hier ( solange es noch abrufbar ist) - ( danke Tobi) ein weiterer beweis von der schaffenskraft F.X. Hüller und Max Keilwerth:

http://www.ebay.de/itm/Altes-Saxophon-/ ... true&rt=nc

ich habe die bilder archiviert falls es nicht mehr abrufbar sein sollte.

= geiles Teil und das vor über 80 jahren!!

:smile:

intune
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von intune »

nachfrage,

...Wir hatten mal ein FX Hüller Alto mit S/N 20000 (!!!) in den Fingern. War ein ganz tolles mit "naked Lady" bzw. Frauengestalt von Reichelt......


bitte spezifiziere mir Reichelt?

UweL
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Re: F.X. Hüller Saxophone

Beitrag von UweL »

intune hat geschrieben: Franz Hüller

T
r
.Nr
.19
W
ag.Nr
.22
1
1.10.1946
Nr
.643
Hüller
Franz
10
m
G
Kraslice
914
Bavaria

Hallo Ralph,

das kann nicht sein. Dieser Franz ist ein zehnjähriger Knabe. F.X. Hüller ist m. W. bereits 1936 verstorben.

Gruß

Uwe

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