Re: Vor 1930 Kataloge von musikalischen Instrumentenbauer Oscar Adler von Markneukirchen, Deutschland
Sehr geehrter Herr,
Hallo. Ich verstehe Sie sind der Experte auf deutschen Saxophonen. Kann ich bitte demütig stellen Sie eine Frage?
Es tut mir Leid für mein schlechtes Deutsch.
Ich bin interessiert an der Pre 1930 Kataloge von Oscar Adler Markneukirchen, Deutschland. Insbesondere interessiert mich, Dokumentation/Nachweis der C-Bass und Eb Kontrabass Saxophones. Es muss eine Liste oder ein Katalog oder eine Werbeanzeige aus einer Zeitung oder Zeitschrift. Ein veraltetes Bild wäre das Beste.
Können Sie mir helfen, bitte?
Danke.
Dr. bryan kendall
Vor 1930 Kataloge von musikalischen Instrumentenbauer Oscar
Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller
-
bryan kendall
- Beiträge: 1
- Registriert: Mo 25. Jul 2016, 21:53
-
Dr. Enrico Weller
- Mitglied des Museumsvereins
- Beiträge: 515
- Registriert: Do 26. Jan 2006, 20:44
- Wohnort: Markneukirchen
Re: Vor 1930 Kataloge von musikalischen Instrumentenbauer Os
Sehr geehrter Herr Kendall,
ein Experte für deutsche Saxophon bin ich nicht. Das ist Günter Dullat, der die aktuelle Sonderausstellung unseres Museums mit 100 Saxophonen des deutschsprachigen Raums initiiert hat. Ab zu den Markneukirchner Herstellern weiß ich einiges.
In wenigen Wochen gibt es zum Thema „Deutsches Saxophon“ auch einen Begleitband, dessen Korrekturausdruck gerade bei mir liegt. (Bestellungen über die Homepage unseres Museums!)
Dort wird es auf S. 72 auch einen Auszug aus einem Katalog von 1932 geben, der ein Adler-Bass-Saxophon zeigt. Kontrabass-Ausführungen wurden in Katalogen mit angeboten, aber wir gehen davon aus, dass man diese selbst nicht gebaut hat. Es gibt keine Abbildungen oder Originalinstrumente.
Abbildungen aus älteren Katalogen kann ich derzeit nicht zur Verfügung stellen, denn meine Saxophonkataloge liegen im Moment in einer Vitrine der Sonderausstellung.
Vielleicht sehen Sie sich erst einmal das fertige Buch an, sollte es weitere Fragen geben, dann können Sie sich im November bei mir melden. Bis Ende Oktober steht die Sonderausstellung.
Viele Grüße
E. Weller
ein Experte für deutsche Saxophon bin ich nicht. Das ist Günter Dullat, der die aktuelle Sonderausstellung unseres Museums mit 100 Saxophonen des deutschsprachigen Raums initiiert hat. Ab zu den Markneukirchner Herstellern weiß ich einiges.
In wenigen Wochen gibt es zum Thema „Deutsches Saxophon“ auch einen Begleitband, dessen Korrekturausdruck gerade bei mir liegt. (Bestellungen über die Homepage unseres Museums!)
Dort wird es auf S. 72 auch einen Auszug aus einem Katalog von 1932 geben, der ein Adler-Bass-Saxophon zeigt. Kontrabass-Ausführungen wurden in Katalogen mit angeboten, aber wir gehen davon aus, dass man diese selbst nicht gebaut hat. Es gibt keine Abbildungen oder Originalinstrumente.
Abbildungen aus älteren Katalogen kann ich derzeit nicht zur Verfügung stellen, denn meine Saxophonkataloge liegen im Moment in einer Vitrine der Sonderausstellung.
Vielleicht sehen Sie sich erst einmal das fertige Buch an, sollte es weitere Fragen geben, dann können Sie sich im November bei mir melden. Bis Ende Oktober steht die Sonderausstellung.
Viele Grüße
E. Weller
Re: Vor 1930 Kataloge von musikalischen Instrumentenbauer Os
... der Fragesteller hatte sich zuvor mit der gleichen Fragestellung an mich gewandt. Wenn ich nicht wüsste, dass bereits Sommer ist, hätte ich auf 1. April getippt. Bereits drei Mal habe ich ihm geantwortet.
Zum Verständnis:
C-Bässe sind vermutlich noch seltener als Eb-Kontrabässe. Mir war gerüchteweise nur ein C-Bass von Millereau bekannt, Benedikt Eppelsheim hatte mich dann sogar auf einen Youtube-Clip aufmerksam gemacht, in dem dieser Prototyp (!) gespielt und erläutert wird. Darüber hinaus wies Benedikt mich freundlicherweise auf 4 Instrumente von Evette & Schaeffer (Firmenbezeichnung 1885 bis Ende der 1920er-Jahre) hin: C-Bass, F-Bariton, C-Melody und F-Mezzo. Die beiden erstgenannten Saxofone sind Prototypen (!), die beiden kleineren Saxofone erscheinen auch in einem Fabrikationskatalog von 1907, sie wurden also möglicherweise auf Bestellung gebaut (C-Melody ziemlich sicher).
Weitere C-Bässe sind mir nicht bekannt. Selbst der damals weltgrößte Instrumentenhersteller Conn hat keinen C-Bass gefertigt.
Adler hat in 65 Jahren gerade mal 9.300 Saxofone gefertigt (höchste bekannte Nummer: 926x). Selbst wenn man die in Katalogen von 1929 und 1932 genannten Serien Symphonie (1929) und Gloria (1932) aufgrund der gleichen Katalognummern als identisch betrachtet, sind es immer noch 86 verschiedene Saxofone vom Eb-Sopranino bis zum Kontrabass, dazu noch in bis zu sechs verschiedenen Finishes.
Bei allem Respekt: Ich mag nicht glauben, dass es technisch wie betriebswirtschaftlich zu leisten war, bei dem geringen Saxofon-Umsatz für so viele verschiedene Typen Werkzeuge vorzuhalten.
Es steht zu vermuten, dass Adler im Falle einer etwas exotischeren Bestellung zugekauft hätte, z.B. von Kohlert im benachbarten Graslitz. Aber auch die hatten keinen C-Bass im Programm.
Die Katalogabbildung des Adler (?)-Bb-Basses (1932) ist übrigens im Buch SAXOFONE seit 2011 enthalten.
Ich lasse mich mit entsprechenden Nachweisen gerne über die Existenz eines Adler C-Basses belehren und werde dann Asche auf mein Haupt streuen.
Gruß
Uwe Ladwig
Zum Verständnis:
C-Bässe sind vermutlich noch seltener als Eb-Kontrabässe. Mir war gerüchteweise nur ein C-Bass von Millereau bekannt, Benedikt Eppelsheim hatte mich dann sogar auf einen Youtube-Clip aufmerksam gemacht, in dem dieser Prototyp (!) gespielt und erläutert wird. Darüber hinaus wies Benedikt mich freundlicherweise auf 4 Instrumente von Evette & Schaeffer (Firmenbezeichnung 1885 bis Ende der 1920er-Jahre) hin: C-Bass, F-Bariton, C-Melody und F-Mezzo. Die beiden erstgenannten Saxofone sind Prototypen (!), die beiden kleineren Saxofone erscheinen auch in einem Fabrikationskatalog von 1907, sie wurden also möglicherweise auf Bestellung gebaut (C-Melody ziemlich sicher).
Weitere C-Bässe sind mir nicht bekannt. Selbst der damals weltgrößte Instrumentenhersteller Conn hat keinen C-Bass gefertigt.
Adler hat in 65 Jahren gerade mal 9.300 Saxofone gefertigt (höchste bekannte Nummer: 926x). Selbst wenn man die in Katalogen von 1929 und 1932 genannten Serien Symphonie (1929) und Gloria (1932) aufgrund der gleichen Katalognummern als identisch betrachtet, sind es immer noch 86 verschiedene Saxofone vom Eb-Sopranino bis zum Kontrabass, dazu noch in bis zu sechs verschiedenen Finishes.
Bei allem Respekt: Ich mag nicht glauben, dass es technisch wie betriebswirtschaftlich zu leisten war, bei dem geringen Saxofon-Umsatz für so viele verschiedene Typen Werkzeuge vorzuhalten.
Es steht zu vermuten, dass Adler im Falle einer etwas exotischeren Bestellung zugekauft hätte, z.B. von Kohlert im benachbarten Graslitz. Aber auch die hatten keinen C-Bass im Programm.
Die Katalogabbildung des Adler (?)-Bb-Basses (1932) ist übrigens im Buch SAXOFONE seit 2011 enthalten.
Ich lasse mich mit entsprechenden Nachweisen gerne über die Existenz eines Adler C-Basses belehren und werde dann Asche auf mein Haupt streuen.
Gruß
Uwe Ladwig