Helikon Marschtuba von W. Ed. Voigt jun.

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AlteSchule
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Helikon Marschtuba von W. Ed. Voigt jun.

Beitrag von AlteSchule »

Guten Tag alle zusammen,

Auf Anfrage ob jemand über dieses Instrument noch bescheid weiß hat mich Frau Eichler freundlicherweise an diese Forum empfohlen,
die Situation ist folgende: Es war bereits im Besitz der Familie seit 'ich weiß nicht wann' und wurde vor kurzem von mir wieder entdeckt. Außer den Grundinformationen über den Hersteller http://www.museum-markneukirchen.de/for ... f=13&t=506 und Bildern von alten Rechnungen aus dem Hause des Herstellers https://brasstacks.de/mit-rechnungen.html konnte ich jedoch nichts herausfinden, außer dass die Firma wohl hauptsächlich für ihre Violinen bekannt war und wohl auch noch ist. Die Nachfolger scheinen leider ebenfalls recht ahnungslos zu sein was das Thema 'vorzeit' angeht siehe http://www.schneideruwe.de/tubamuseum.html (siehe Voigt, Markneukirchen, sehr weit unten, kleiner Artikel)

Bei Herrn Schneider habe ich ebenfalls Angefragt und werde gewonnene Erkenntnisse ebenfalls hier teilen ( voraussichtlich in 8 Tagen).

Das Helikon ist unlackiert (siehe Bilder) und mit dem Wappen (ebenfalls siehe Bilder) des Besagte Herstellers versehen- und lässt sich auch 'spielen' wenn man die Geräusche die ich imstande war damit zu erzeugen denn so nennen möchte.. :rofl:

Es ist mir nicht zuletzt ein persönliches Interesse noch etwas darüber herauszufinden, da es wohl aktuell kein zweites gibt bzw. Angeboten wird, da es in naher Zukunft veräußert werden soll.

Es muss jetzt keiner daherkommen und mir einen Wert taxieren, ich bin für jede Info dankbar. Wenn sich jemand in der Lage sieht dazu eine Schätzung zu wagen würde es mich sicher interessieren.

Danke im Voraus!
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Instrumantik
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Re: Helikon Marschtuba von W. Ed. Voigt jun.

Beitrag von Instrumantik »

Guten Morgen AlteSchule,
in den alten Adressbüchern der Musikinstrumenten-Industrie von Paul de Wit (Leipzig) wird das Unternehmen nur als "Musikinstrumenten- und Saiten-Handlung" geführt. Trotz der Verweise auf eine Fabrikation (z.B. alte Rechnungen und Helikon-Plakette) ist es fraglich, ob das Instrument im Hause Voigt tatsächlich gefertigt wurde. Die Fingerplättchen in "Tropfenform" und das "geeckte" Trommeldruckwerk deuten auf eine Fertigung im benachbarten Graslitz. Soll heißen, zumindest die Ventilmaschine kam von dort. Vermutlich sogar das Helikon an sich.

Viele Grüße
Dirk Arzig
http://www.brasstacks.de
:troet:

AlteSchule
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Re: Helikon Marschtuba von W. Ed. Voigt jun.

Beitrag von AlteSchule »

Vielen Dank für den Beitrag Dirk Arzig!

Habe mir das gerade mal zu Herzen genommen und ein paar Vergleiche angestellt:

Graslitzer Modell mit 4 Druckventilen und verdrehten Kopf (Mundstück) https://www.klingende-sammlung.ch/de/di ... ument-221/
Modell aus dem Sumiswald, angeführt weil es die runde Gesamtform wiedergibt die auch im vorliegenden Modell zum Ausdruck kommt https://www.klingende-sammlung.ch/de/di ... ent-15276/
Älteres Modell aus Graslitz mit drei ähnlichen Druckventilen https://www.klingende-sammlung.ch/de/di ... ument-222/
Und hier ein weiteres Modell aus Graslitz von C.Lehrer welches bis auf die Tatsache dass es vier Ventile hat bisher die große Ähnlichkeit aufweist http://www.horn-u-copia.net/picture.php ... aslitz.jpg
Ein Bohland-Fuchs Modell von 1892 zu finden unter http://www.horn-u-copia.net/display.php ... Helicon%22 hat bisher die größte Übereinstimmung bis auf die hässliche Strebe im unteren Teil, die bei dem E.W. Voigt Modell nicht vorhanden ist und dem Knubbel am unteren, verstärktem Ende den das W.E. Voigt Modell aufweist auffallend ähnlich, auch 3 Ventile...also die richtige Fährte...diese führt uns auf der selben Seite ein paar spalten weiter unten zu einem Modell von A.C. Glier (leider undatiert aber sicher auch vor 1900) welches exakt diesen Knubbel zum abstellen aufweist wie bein dem E.W. Voigt Modell!

Desweiteren Ein Modell von Hermann Trapp Wildstein* das gewisse Ähnlichkeit hat.

Danke nocheinmal, die Suche um Graslitz zu erweitern hat mir/uns definitiv neue Einblicke ermöglicht. :drinks:

Der tatsächliche Hersteller scheint wohl noch im halbdunkel zu liegen so dürfte es noch spannend bleiben aber der Stil und die Verarbeitung lassen ohne Zweifel auf ein Modell aus dem späten 18 jhd. im Raum Markneuchkirchen-Graslitz schließen. Mit persönlichem Wohlwollen ist mir eines aufgefallen:
Dieses Modell hat von allen in betracht kommenden (368 Stck. habe ich mir heute angesehen) Helikon-Tuben meines erachtens zumindest optisch da mir Klangvergleiche fehlen- die besten Eigenschaften wie: saubere Rundungen die sich wunderbar parxistauglich in die Gesamtform fügen, einen soliden, schön modellierten Stand und keine grotesken Verstrebungen. Selbst das Wappen sticht formschön heraus ohne gleich zu übertreiben.

Ich freue mich auf weitere Anregungen und Kommentare! :troet:

Grüße

AlteSchule
Zuletzt geändert von AlteSchule am Do 06. Jul 2017, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.

AlteSchule
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Re: Helikon Marschtuba von W. Ed. Voigt jun.

Beitrag von AlteSchule »

Zu viele Url's für einen Beitrag also hier der Link vom Trapp Helikon

* http://www.horn-u-copia.net/display.php ... starton=60

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