Baujahr Pscherer-Konzerttrompete

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Australier
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Baujahr Pscherer-Konzerttrompete

Beitrag von Australier »

Hallo,

vor Jahren habe ich eine gebrauchte Konzerttrompete erstanden mit der Gravur „Meister Pscherer“.

Nach Suche hier im Forum fand ich die Referenz zu Joseph Pscherer aus Klingenthal, der offenbar seit den 1950ern bis ca. 1978-80 als Instrumentenbauer tätig gewesen ist.

Die Ventile laufen einwandfrei und bis auf etwas Patina kann ich äußerlich keine Probleme feststellen. Allerdings fange ich gerade nach 15 Jahren Pause wieder zu spielen an und fürchte, dass meine eingerosteten Fähigkeiten bei der Einschätzung der Tauglichkeit als nutzbares Instrument noch nicht sehr verlässlich sein werden. Ich las auch im Forum, dass bei Instrumenten von vor 1970 die Mensur recht eng und ggf. nicht mehr zeitgemäß sein könnte.

Lässt sich das ungefähre Baujahr und heutige Tauglichkeit des Instruments ggf. mit diesen Bildern umgrenzen?

https://sydneybreeze.com/nextcloud/inde ... F7x9gxDBrM

Beste Grüße aus Sydney
Philipp G

Mario Weller
Metallblasinstrumentenbaumeister
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Re: Baujahr Pscherer-Konzerttrompete

Beitrag von Mario Weller »

Hallo Philipp,

mein Glückwunsch zu dieser schönen Trompete! Die Schaffenszeit Pscherers stimmt, 1953 bis etwa 1978/80. Seit den letzten Forumseinträgen haben sich da keine neuen Zahlen ergeben.

Das Herstellungsjahr lässt sich leider nicht ermitteln. Zum einen verwendete er nie Seriennummern, zum anderen baute er in allen Lebensphasen Zylindertrompeten. Bisher habe ich zwar schon einige Zylindertrompeten von Pscherer gesehen und in Händen halten können, aber eine zeitliche Einordnung ist für mich bisher nicht machbar.

Es handelt sich auf jeden Fall um das "Heckel-Modell" bzw. um eine annähernde Bauart. Einige auffallende Merkmale hierfür sind der 4 cm - Kranz, die "Heckel-Schnecke", die Stütze unter dem Mundrohr oder aber auch die Stimmzugstütze. An dieser Stelle hat er seine eigene Art mit dem vermutlichen Sinn Heckels verbunden, vorn zum Schallstück hin noch etwas mehr Gewicht an die Trompete zu bekommen.

Die Aussage bezüglich einer zu engen Mensur dürfte sich aber bestimmt auf Perinettrompeten bezogen haben.

Bei Ihrer Trompete stelle ich die Frage, ob sie eine Bohrung von 11,0 mm (Heckel) oder 11,2 mm (Kölner) besitzt? Der Durchmesser des Schallstücks müsste bei etwa 13,3 cm liegen - können Sie das bestätigen oder hat Pscherer sogar noch größere Durchmesser gewählt?


Mit freundlichen Grüßen nach Down Under

Mario Weller

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