Klarinetten der Fa. Sauerhering Magdeburg

[ahornadi]

Hallo Zusammen,

hat jemand Informationen ueber den Klarinettenbau der Fa. Sauerhering in Magdeburg.
Wie war die Qualitaet der hergestellten Instrumente.

Gruss Adi

[Dr. Enrico Weller]

Lieber Adi,
zum Jahresende habe ich Hoffnung, einige 0-Antworten unseres Bläser-Forums noch „abzubauen“. Daher kurz einige Informationen zur Firma Sauerhering. Grundlage ist der New Langwill Index (NLI), das internationale Lexikon der Blasinstrumentenbauer (Waterhouse, William: The New Langwill Index. A Dictionary of Musical Wind-Instrument Makers and Inventors, London: Bingham 1993).

Firmengründer: Hermann Sauerhering (1841-1909), Magdeburg,
zunächst 1875-1880 als „Siering & Sauerhering“, Sauerhering trat in die vorherige Firma „Stoy & Siering“ ein
Inhaber 1925: die Söhne Reinhold und Franz Sauerhering
Als Gesellen haben in der Firma gearbeitet Oskar Georgi (später in Magdeburg selbständig), Josef Rouschil (später bei O. Oehler, Berlin), Engelbert Sandner (Markneukirchen), Fritz Wurtlitzer (Erlbach i. V.).

Über die Qualität der Sauerhering-Instrumente kann ich nur wenig sagen. Ein mir bekanntes älteres Instrument aus den Anfangsjahren der Firma sah handwerklich recht gut aus, war aber hinsichtlich der Applikatur nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Andererseits sprechen die nicht ganz unbedeutenden kurzzeitigen Mitarbeiter der Firma dafür, dass diese zu ihrer Zeit einen recht guten Ruf besessen haben wird.

Herzliche Grüße auch zum neuen Jahr
E. Weller

[Eckehard Cartheuser]

Habe erst jetzt die Frage gelesen, bin Laie. Ich besitze eine C-Klarinette Marke Sauerhering, Magdeburg. Es handelt sich um ein einfacheres solides Instrument mit "nur" 15 (vermutlich Leichtmetall-)klappen, nicht versilbert. Die Halterung für den rechten Daumen (Rückseite unten) ist allerdings nicht aus Metall aufgesetzt, sondern Teil des aus einem Stück gedrexelten unteren Stücks, das dürfte eine aufwendige Herstellung sein. Über den/die Hersteller weiß ich nichts, habe die Klarinette Mitte der 60-er Jahre von meinem damaligen Klarinettenlehrer Sander in Celle gebraucht als Einstiegsinstrument für 20 DM erworben. Dass Mundstück ist leider beschädigt, ob reparabel, weiß ich nicht; ansonsten ist das Holz i.O.. Ohne Reparatur des Mundstücks ist das Instrument nicht spielbar. Die Steckverbindungen sind nicht aus Korkeinlage sondern gewickelt. Einige Gummidichtungseinlagen der Klappen sind rausgefallen, müßten ebenfalls neu eingesetzt werden. Ob sich das alles lohnt, ist eher fraglich. Wenn sich ein Fachmuseum für das Instrument interessiert, gebe ich es gern dorthin. Bei mir liegt es nur im Regal herum.

[intune]

gerne Eckehard,

bin interessiert und würde das Instrument wieder aufrüsten.
Wie kommen wir in Kontakt?

Intune