Wunderlich Fagott

Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller

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Dennis Meinel
Beiträge: 2
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Wunderlich Fagott

Beitrag von Dennis Meinel »

Hallo,

ich habe eine Frage zu einem Fagott der Marke "Wunderlich"...Da ich noch nie etwas von dieser Marke gehört habe, hab ich es erstmal mit google versucht und etwas gefunden, nachdem die Marke "Karl Wunderlich" von der Firma Püchner in den Vorkriegsjahren für den USA Export verwandt wurde. Weiß jemand ob dies zutrifft oder ob auch andere (z.B. Fortschicker) diesen Namen verwendet haben?
Das Instrument hat die Nummer 389. Vielleicht weiß jemand anhand dieser Nummer wie alt das Fagott ungefähr sein könnte und wie hoch der Preis für so ein Instrument in etwa liegt?

Viele Grüße, Dennis.
Bild


:tanne:

Dr. Enrico Weller
Mitglied des Museumsvereins
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Re: Wunderlich Fagott

Beitrag von Dr. Enrico Weller »

Lieber Dennis,

so richtig kann ich Ihnen zzt. nicht weiterhelfen. Nur einige kurze Angaben.
1. Preisvermutungen wollen wir hier im Forum grundsätzlich nicht geben, da verweisen wir gerne auf die Fachleute in Musikgeschäften und Werkstätten.
2. Die Signatur Ihres Instrumentes kann ich leider nicht genau lesen. Vielleicht teilen Sie den kompletten Text der Marke noch einmal mit. Erst dann können wir die Fährte aufnehmen, die offenbar zu einem Händler/Verleger/Fortschicker führt.

Viele Grüße
E. Weller

Dennis Meinel
Beiträge: 2
Registriert: Mi 19. Mär 2008, 16:28
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Re: Wunderlich Fagott

Beitrag von Dennis Meinel »

Also nachdem ich das gute Stück nun bekommen habe und sie Signatur gereinigt habe kann man sie recht gut lesen (das Foto steht allerdings auf dem Kopf)
Darauf steht: "Carl Wunderlich" und klein "Czechoslovakia"

Johannes Meinel
Museumsmitarbeiter
Beiträge: 168
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Re: Wunderlich Fagott

Beitrag von Johannes Meinel »

Hallo Dennis,

bei Deinem Fagott könnte es sich um eine Händlersignatur handeln. Ein Karl (Carl) Wunderlich hatte nach deWit (1925/26) eine Großhandlung in Schönbach, Bahnhofstraße 462. Gegründet wurde die Firma wohl 1865 in Schönbach mit einer Filiale in Wien (gegr.1885). Es war eigentlich eine Großhandlung mit Streichinstrumenten und Akkordeons, aber sicher wurden auch andere Instrumente mit seinem Namen signiert. Akkordeons (Ziehharmonikas) wurden selbst gefertigt. Die Besitzerinnen waren 1925 Berta Lonner und Emma Kaufmann. Carl Wunderlich starb zwischen 1909-1925. Das Geburtsdatum ist leider nicht bekannt.

Viele Grüße

Hannes

Heidrun Eichler
Museumsmitarbeiter
Beiträge: 1226
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Re: Wunderlich Fagott

Beitrag von Heidrun Eichler »

Hallo Dennis,

kannst Du jetzt, wo Du das Instrument hast, auf das Alter des Instruments schließen?

Unsere Datenbank kennt wirklich viele Wunderlichs, aber keinen Carl. Ich weiß vom letzten Händler der Gilde G.A.Pfretzschner, dass von 1933-38 Instrumente über die Tschechoslovakei an jüdische Kunden z.B. in die USA verkauft wurden.
Wenn Du aber schon weißt, dass Püchner in den Vorkriegsjahren Instrumente mit "Karl Wunderlich" gezeichnet hat, dann liegt es doch nahe, dass es sich bei diesem Instrument auch um ein Graslitzer Produkt handelt. Und Czechoslovakia würde da ja auch 100% stimmen.
Was den Preis angeht, da müsstest Du mal einen Fagottbauer fragen :yahoo:

Schönes :rocker: Wochenende
Heidrun

(In der Zwischenzeit hat Hannes schon geantwortet und wie das immer so ist: er war nicht nur schneller, sondern auch gescheiter!!) :rofl:

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