12-saitige Elektro-Akustikgitarre - Informationen gesucht

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Fiselgrulm
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12-saitige Elektro-Akustikgitarre - Informationen gesucht

Beitrag von Fiselgrulm »

Hallo!

Ich habe eine etwas mitgenommene 12-saitige Elektroakustikgitarre bekommen, zu der ich nun erstmal Informationen suche.

Es handelt sich der Korpusform nach um eine Roundshoulder-Dreadnaught á la Gibson J-45, aber halt mit zwölf Saiten. Bestückt ist sie mit einem Tonabnehmer vom Typ Rellog Gitona, der sich, untypisch für Elektro-Akustikgitarren, zwischen Schalloch und Steg befindet. Der Tonabnehmer ist nicht nachgerüstet worden, da ich auf Bilder einer weiteren identischen Gitarre gestoßen bin, ebenfalls mit dieser Bestückung. Im Korpusinneren befindet sich kein eingeklebter Zettel; der einzige konkrete Hinweis ist der von innen auf die Halsaufnahme gestempelte Name "Heber". Damit dürfte der Gitarrenbauer Max Heber gemeint sein. Kann jemand etwas zum Alter der Gitarre sagen und vielleicht nähere Angaben machen, ob es sich dabei eher um ein hochwertiges Instrument oder eher um einen Vertreter des Billigsegments handelt?
Modell identischer Machart und Ausstattung
Modell identischer Machart und Ausstattung
Meine Gitarre
Meine Gitarre
Blick durchs Schalloch auf die "Heber"-Stempelung
Blick durchs Schalloch auf die "Heber"-Stempelung
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STELOL
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Re: 12-saitige Elektro-Akustikgitarre - Informationen gesuch

Beitrag von STELOL »

Hallo,

das ist eine MUSIMA!

Ich galube nicht, dass es Max Heber war, da er über die Migma seine Instrumente vertrieb. Heber ist ein gängiger Name im Vogtland und es gab mehrere Gitarrenbauer mit diesem Namen. Der Tonabnehmer ist nicht original. Ich kenne nur rein akustische Modelle von diesem Typ! Diese Gitarren wurden auch zu einem Zeitraum gebaut, wo Musima keine Rellog Tonabnehmer mehr verbaute sondern nur noch SIMETO Systeme.

Nette Grüße,

Stefan
STELOL
STEfan LOb aus Lohmar
Ein Versuch die alten vogtländischen
Bezeichnungen wieder aufleben zu lassen!!!!!!

Im Netz unter http://www.schlaggitarren.de

Fiselgrulm
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Re: 12-saitige Elektro-Akustikgitarre - Informationen gesuch

Beitrag von Fiselgrulm »

Hallo Stefan, danke für deine Antwort!
STELOL hat geschrieben:das ist eine MUSIMA!
Kannst du eventuell das Modell benennen und den Zeitraum, in dem dieser Typ gabaut wurde?
STELOL hat geschrieben:Ich galube nicht, dass es Max Heber war, da er über die Migma seine Instrumente vertrieb. Heber ist ein gängiger Name im Vogtland und es gab mehrere Gitarrenbauer mit diesem Namen.
Ok, das ist natürlich möglich. Aber war es bei Musima denn üblich, daß die Gitarrenbauer ihre Instrumente mit einem Namensstempel versahen? Ich sehe das bei dieser Gitarre jetzt zum ersten Mal, habe aber zugegebenermaßen auch noch nicht allzu viele Musima-Akustikgitarren in der Hand gehabt...
STELOL hat geschrieben:Der Tonabnehmer ist nicht original. Ich kenne nur rein akustische Modelle von diesem Typ! Diese Gitarren wurden auch zu einem Zeitraum gebaut, wo Musima keine Rellog Tonabnehmer mehr verbaute sondern nur noch SIMETO Systeme.
Hm, wie gesagt, ich habe ja die Bilder dieser anderen Gitarre gefunden (es war eine Ebay-Auktion), und da stimmt die Ausführung der "Elektrifizierung" genau mit meiner überein. Der verwendete Tonabnehmer, die Einbauposition desselben sowie die Position der Klinkenbuchse, die sehr auffällig nicht auf halber Zargenhöhe sondern zur Decke hin verschoben eingebaut ist. Es kann sich natürlich um eine nachträgliche Modifikation handeln, aber da die dann bei beiden Exemplaren identisch ausgeführt wurde, war ich von einer werkseitigen Ausstattung ausgegangen.

Bei der Problemstellung der Datierung anhand des Tonabnehmers fällt mir eine Frage ein, die sich mir schon vor einiger Zeit gestellt hat: Weißt du denn zufällig, wie lange die "Rellog Gitona"-Tonabnehmer überhaupt als Zubehörteil erhältlich waren?

Noch ein Aspekt, der für mich nicht für eine nachträgliche Elektrifizierung spricht, ist die Geometrie des Halses. Der ist nämlich nicht, wie bei Akustikgitarren mit flacher Decke sonst eigentlich üblich, ohne Anstellwinkel mit auf der Decke aufliegendem Griffbrett eingebaut, sondern in der Art einer Schlaggitarre angewinkelt, mit über der Decke schwebendem Griffbrettende. Daher kam auch kein normaler Akustikgitarren-Steg zum Einsatz, sondern ein System wie bei einer Schlaggitarre aus höhenverstellbarem Steg und separatem Saitenhalter. Dadurch ist ja erst der Platz unter den Saiten vorhanden, um bequem einen Tonabnehmer auf der Decke installieren zu können - wenn diese Gitarre als reine Akustikgitarre bestimmt gewesen war, wieso hat man sie dann nicht wie eine herkömmliche Westerngitarre gebaut?

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