Tonabnehmer/PickUp

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NorbertE
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Tonabnehmer/PickUp

Beitrag von NorbertE »

Seit der Zeit, da ich mich in diesem Forum bewege und dem Beitrag von Johannes http://www.museum-markneukirchen.de/for ... f=15&t=182 beschäftigt mich die Frage:
Ja, wer hat den nun den Tonabnehmer für Gitarren nun tatsächlich erfunden?

War es Goller, wie von Johannes im Link oben hinterlegt? War es Lover von Gibson (glaub nicht, der wird nur am 22.6.55 die Humbucker kreiert haben). Leo Fender hat die Broadcaster (die spätere Tele) 48 herausgebracht, der wirds auch nicht gewesen sein. Es ist noch hier http://www.elektronikinfo.de/audio/elek ... m#Historie, allerdings nicht hinterlegt, von Rickenbacker und Beauchamp die Rede. (Übrigens eine interessante und manchmal auch lustige E-Gitarrenseite).

Weiss es Jemand, wem diese Erfindung wann und wo nun tatsächlich zufällt?

GRüsse Norbert

STELOL
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Re: Tonabnehmer/PickUp

Beitrag von STELOL »

Hallo Norbert,

1923 hat ein Herr Lloyd Loar eine PU bei Gibson für eine massiv gebaute Geige erfunden - sozusagen eine solidbody Geige. 1924 hat er einen PU für Kontrabässe entwickel.

Der gebürtige Basler/Schweizer Rickenbacker (Adolf Rickenbacher) hat in den ersten Lapsteel PU in seine berühmte "Frying Pan" eingebaut. Das war 1931 und der PU nannte sich "Horseshoe Pickup".

1935 wurde von Rickenbacker die erste Solidbody Gitarre mit einem PU ausgestattet. Der Name war "Electric Spanish Modell B"

1936 bekam Charlie Christian von Gibson einen PU in seine ES-150 Archtop eingebaut. Das Ding stammte aus eine Lapsteel - Gitarre.


Jetzt wird es aber in Deutschland sehr merkwürdig und verwirrend!!!!

Angeblich hat sich der Gitarrist COCO Schumann den ersten PU von Roger Rossmeisl in der Roger & Wenzel Rossmeisl Werkstatt in Berlin bauen lassen. Das mit der elektrifizierten ROGER war angeblich 1947!

Der Herr Goller aus Plauen hat aber schon Anfang der 30er mit Tonabnehmern experimentiert und 1934 ein Patent darauf bekommen. Irgendwas kann da doch nicht richtig sein. Ich glaube den Herrn Goller hat man einfach vergessen! Oder hat er erst nach 1947 die Rellogs verbaut aber da liegen ja 17 Jahre zwischen. Etwas merkwürdig ODER!!!

Gruß,

STELOL
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Re: Tonabnehmer/PickUp

Beitrag von STELOL »

Am 7. März 1934 (Patentnummer: 638891) unter den Namen: "Schalteinrichtung für stufenweise Einzel-, Parallel-und Reihenschaltung beliebiger Elemente mittels einer Kombination einzeln zu bedienender, paarweise den Elementen zugeordneter Umschalter" .

Infos vom Museeum! 1000Dank!
Gruß,

STELOL
Zuletzt geändert von STELOL am Fr 20. Jul 2007, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tonabnehmer/PickUp

Beitrag von STELOL »

Ich wollte auch nochmal kurz erklären warum das etwas mit dem PU Einbau in Gitarren gedauert hat.

In der Zeit vor Charlie Christian war die Gitarre in der populären Musik gerade im Swing / Tanzmusik und den großen Orchestern ein Rythmusinstrument. Man hat sich mithilfe eines Mikrofons verstärkt oder spielte gleich das viel lautere Banjo.

Erst mit Charlie Christian und seiner neuen Solotechnik wollten immer mehr Gitarissten sich Gehör verschaffen mithilfe eines PU´s und einem Verstärker. Dann nahm das ganze rasend schnell seinen Lauf und alles schrie nach lauten Gitarren.

Yeah!Yeah!Yeah! um mal mit den Beatles zu enden.

Grúß,

STELOL
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NorbertE
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Re: Tonabnehmer/PickUp

Beitrag von NorbertE »

Hallo Stefan,

danke für Deine umfassende Erläuterung. Aber so richtig klar ist es mir trotzdem noch nicht. Ist also Mr. Loyd der eigentliche Erfinder des PU`s?

Und dann gehts ja weiter...Über was haben die denn damals die PU`S betrieben? Der älteste Verstärker, den ich besitze ist von 55 und hat satte 8 Watt :mrgreen:

Stefan, ich hatte Dir in einem Beitrag versprochen, eine Seifert zu fotografieren (ich finds nicht mehr :roll: ).
Hab ich gestern getan. Jaguarform, alles original, zweite Hälfte der 70er, Preis damals 1250 Mark. Ich könnt sie kaufen*grübel* :mrgreen:

Grüsse Norbert
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STELOL
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Re: Tonabnehmer/PickUp

Beitrag von STELOL »

Lieber Norbert,

Die Verstärkertechnik, die Abnahme per Mikrofo und die Abnahme per Tonabnehmer hängen eng zusammen. Das eine ist nutzlos ohne das Andere. Der richtige Durchbruch dieser Technik kam wohl 1925 da man die erste Schalplattenaufnahme vor einem Mikrofon machte (der Pianist Art Gilham) und nicht mechanisch über Schalltrichter einspielte. Die Schalplattenaufzeichnung ist sowieso eng verknüpft mit allen technischen Rafinessen die im Laufe der Jahre entwickelt wurden.

Ebenso war die dratlose Telegraphie ein Motor für neue Entwicklungen war und die Erfindung des Telefons!

Kurz zu den Zeiten.

Verstärkertechnik:
Ein Herr Lee De Forest hat das AUDION eine Elektronenröhre, die später das de Forest Ventil genannt wurde und heute jeder unter dem Namen TRIODE kennt, 1906 erfunden über viele Patentstreite bis 1916 so weiterentwickelt, das er 1916 das erste Radioprogramm ausstrahle mit Musik von Enrico Caruso. Anfang der 20er enstand der Tonfilm.1922 hat De Forest den Phonofilm mitentwickelt auf dem sich Ton und Film auf einer Filmrolle befunden haben.

Mikrofon
Die Entwicklung des Mikrofons ist noch älter! Das hängt Zusammen mit der Entwicklung des Telefons. Alexander Graham Bell ist wohl der Erfinder des Mikrofons 14. Februar 1876 meldete er es als Patent an. Das Mikrofon wurde immer weiterentwickelt und Georg Neumann entwickelte im Jahr 1923 das Kohlemikrofon was klanglich schon sehr gut war.

Tonabnehmer / Pick Up / PU (was alles das gleiche bezeichnet)
Wenn wir heute vom Tonabnehmer sprechen meinen wir elektromagnetische Tonabnehmer aber eigentlich ist die Erfindung des Tonabnehmers eine mechanische Erfindung. Mit der Erfindung des Phonographen wurde auch zwangsläufig der Tonabnehmer welcher sich an einem Tonarm befand erfunden (1877 von Thomas Alva Edison).

Dann kamen die Kristalltonabnehmer (Piezokristall) und der Magnettonabnehmer.

Die Tonabnehmer bei Musikinstrumenten von denen wir hier sprechen wurden wie gesagt gar nicht für Gitarren erfunden sondern für ein Soloinstrument wie die Geige. Die Gitarre war zu der Zeit ein reines Rythmusinstrument. Die Geige machte immer Probleme bei der Aufzeichnung so hat man auch zur Zeit der mechanischen Aufzeichnung sogenannte Strohgeigen (Johannes Matthias Augustus Stroh) entwickelt die einen Trichter besaßen um den Ton zu verstärken. Also war das erste Instrument die elektrifizierte Geige von Lloyd Loar/ Gibson. Mit Charlie Christian / Gibson wurde die Gitarre erst allmälich auch zum Solo Instrument und deshalb ist das auch der Beginn der Zeitrechnung der Gitarren PU´s und der Gitarrenverstärker. Also nicht die Erfindung des Pu´s sondern die beginnende Verbreitung somit die steigende Nachfrage brachte den Tonabnehmer und die Gitarre zusammen. Historisch gesehen ist wohl die Broadcaster (1951) von Leo Fender die entscheidende Gitarre das sie die untrennbare Einheit von Solidbody und Pickup besiegelte. Der Name Broadcaster wurde dann in Telecaster umgewandelt und wie es mit der 1954 entwickelten Stratocaster weiterging wissen wir ja alle.

Gibson brachte 1957 nach dem Aufkauf von Epiphone den von Herrn Seth Lover entwickelten doppelspuligen Tonabnehmer auf den Markt welcher die dumme Angewohneit der bis jetzt benutzten Singlecoil Tonabnehmer des "Brummens" drastisch reduzierte. Die berümten Humbucker (Brummunterdrücker) waren erfunden. Trotz seiner neuen "Supereigenschaft" das Brummen fast auszuschalten verdrängten sie die Siglecoils nicht vom Markt. Das liegt wohl daran das der PU und die Gitarre einen bestimmten Sound erzeugen und der ist nunmal bei einer Strat mit Siglecoils und einer Les Paul mit Humbuckern so unterschiedlich wie Himmel und Hölle und die wohl ewige Streitfrage der E-Gitarristen welchen Sound sie den bevorzugen.

Aber ganz klar die ersten elektrischen Gitarren waren Lapsteels (Hawaii-Gitarren) und der Schritt die auf eine normale Gitarre zu übertragen war ja kein besonders großer außer das man das Ding nicht auf dem Knie spielt und die Finger anstatt eines Slidebars benutz!

Ich würde sagen an der Verbreitung und Weiterentwicklung der Gitarren-Pickups haben Gibson, Rickenbacker und Fender und die Leute die für diese Firmen arbeiteten den Löwenanteil !

Nette Grüße,

STELOL
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NorbertE
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Re: Tonabnehmer/PickUp

Beitrag von NorbertE »

Ich muss mal neidlos sagen: Hut ab, Stefan!!

Ich dachte bisher, Einiges über PU`s etc. zu wissen, aber Du scheinst das Besser zu können. Mein ich ehrlich. Du bist quasi eine "Konifere" (Koryphäe) :D

Du führst A.G.Bell als den Erfinder des Mikros an; ich kenn ihn als den (neben Phillip Reiss) Erfinder des Telefons, worüber sich ja die Amis und die Deutschen streiten.

Kannst Du das belegen ?

Grüsse Norbert

STELOL
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Re: Tonabnehmer/PickUp

Beitrag von STELOL »

Alexander Graham Bell ist wohl der Erfinder des Mikrofons

Das Wörtchen wohl habe ich genau aus diesem Grund benutzt. Ich weiß sehr wohl um diese Streitigkeit aber ehrlich ist mir das gar nicht so wichtig ob es jetzt Bell oder Reiss war. Hauptsache man bekommt mal so eine ungefähre Vorstellung vom gesammten Zusammenhang und den Zeiten.

Nette Grüße und vielen dank für Dein Kompliment!

Ich habe aber wie jeder andere auch solche Sachen nur aus Büchern und den Internetrecherchen und Gesprächen mit anderen Interessierten und natürlich aus meinen frühen Jahren der Gitarrenleidenschaft wo ich mich noch für amerikanische Gitarren Interessiert habe. Das hat sich aber, wie Du ja bereits aus meinen Beiträgen ersehen kannst, sehr gewandelt und mich Interessieren jetzt nur noch deutsche Gitarren. Da gibt es noch viel zu erforschen und zu entdecken und das bereitet mir am meisten Freude.

Was mich noch brenned Interessieren würde ist wie Ihr über die Geschichte mit dem Herrn Goller und seinen Rellogs denkt.

Gut! In diesen 17 Jahren (1930 - 1947) liegen leider die Kriegsjahre dazwischen, so das es schon sein kann das er erst nach 45 mit der Entwicklung der Tonabnehmer weiter gemacht hat aber so ganz glauben kann ich die Sache nicht!! Zumindestens kann man Ihm die erste deutsche Entwicklung des Tonabnehmers nicht streitig machen. Mann müsste eine Gitarre die vor 47 gebaut wurde finden an der ein original Halsrellog verbaut wurde. Diese versteckten PU´s wurden ja nicht nachträglich angebracht. Dann könnte man die ROGER Geschichte verwerfen!


Grüße,

STELOL
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Fiselgrulm
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Re: Tonabnehmer/PickUp

Beitrag von Fiselgrulm »

STELOL hat geschrieben: Was mich noch brenned Interessieren würde ist wie Ihr über die Geschichte mit dem Herrn Goller und seinen Rellogs denkt.
Ich habe es im Thread "Heinz Seifert und Musima" schon geschrieben: Das 1934er Patent von Herrn Goller hat NICHTS, aber wirklich gar nichts mit der Erfindung eines Tonabnehmers zu tun. Seine Patente auf diesem Gebiet datieren aus den 50er Jahren.

DerOnkel
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Re: Tonabnehmer/PickUp

Beitrag von DerOnkel »

Da der Onkel ja schon seit einiger Zeit als Tonabnehmerfachman "verschrien" ist, möchte ich mir ich hier auch einmal zu Wort melden!

Man sagt: Gibson habe (mit Hilfe von Seth Lover) den Humbucker erfunden. Auch wenn diese Firma nicht müde wird, das immer wieder zu betonen, stimmt diese Aussage definitiv nicht!

Nach den mir zur Verfügung stehenden Informationen taucht der Humbucker in unserem "modernen" Sinne erstmalig in einem US-Patent von 1936 auf, welches Arnold Lesti zugesprochen wurde. Im Humbucker-Patent von Lover findet sich auch eine entsprechende Referenz. Die entsprechenden Unterlagen wurden am 05.06.1935 eingereicht und man kann davon ausgehen, daß die notwendigen Untersuchungen und Experimente deutlich früher begannen. 1933 ist da mit Sicherheit nicht zu früh gegriffen!

Das zugrunde liegenden Prinzip der Störkomopensation geht auf eine Idee des italienischen Physikers Leopoldo Nobili aus dem Jahre 1825 zurück. Lesti hat dieses Prinzip also nur adaptiert.

Lover selber teilt in einem mit Seymour Duncan geführten Interview mit, daß es damals erhebliche Probleme bei der Patenterteilung gab. Letztendlich war man nur darum erfolgreich, weil man glaubhaft nachweisen konnte, daß aus diesem Patent auch ein Produkt folgen würde. Also, Seth Lover ist nicht der Erfinder des Humbuckers, sondern allenfalls derjenige, der ein praktikable und produzierbare Lösung schuf. Damit ist die Weltfirma Gibson also auch aus diesem Spiel raus, was man dort freilich nicht gerne zugeben wird! :wink2:

Ach ja, falls jemand meint, den koaxialen Humbucker erfunden zu haben. Nun, daß erste mir bekannte Patent stammt aus dem Jahre 1938... :wink2:

Beim Single-Coil sieht es schon etwas schwieriger aus!

Allgemein gilt der 1930 erstmals auf der Frying Pan von Rickenbacker eingesetzte Horseshoe-Pickup als der erste Single-Coil. George Beauchamp hatte seit 1925 mit den magnetischen Tonabnehmern von Plattenspielern experimentiert und dann diesen Tonabnehmer entwickelt. Besondere Bedeutung scheint er seiner Erfindung jedoch nicht beigemessen zu haben, denn das dazugehörende Patent datiert vom 10.08.1937. Es ist damit ein Jahr jünger als das Humbucker-Patent von Lesti!

Lloyd Loar wurde ebenfalls schon angesprochen. 1923 stellte er seinen "Herren" bei Gibson einen Tonabnehmer auf Basis eines Kohlekörnermikrofons vor, der jedoch wenig zuverlässig und darüber hinaus zu leise war. Damit wäre er also der Erste! Beschränken wir uns jedoch auf den elektromagnetischen Tonabnehmer, dann war er es doch nicht! Oder doch?

Am 24.12.2006 schrieb der Onkel im Musiker-Board: "Als die Tonabnehmer laufen lernten... "

Also doch!

Aber auch Lloyd Loar hatte es mit dem Patent wohl nicht so eilig, denn sein Tonabnehmerpatent, welches den Einsatz auf einer Geige beschrieb wurde am 12.11.1935 erteilt. Damit ist Loar, nach der mir bekannten Patentlage der erste, der einen brauchbaren elektromagnetischen Tonabnehmer beschrieb, produzierte und ihn auch patentieren ließ!

Dieser Tonabnehmer konnte übrigens wunderbar auch in Gitarren eingesetzt werden, was der "Meister" eindringlich mit den unter dem Namen VivoTone produzierten Gitarren nachwies.

BildBild

Wenn man mich fragt, dann gebührt Lloyd Loar die Ehre, den elektromagnetischen Tonabnehmer für die Gitarre erfunden zu haben. Bei Licht betrachtet wird es jedoch eher so sein, wie bei der Schiffsschraube: Mehrere Leute hatten unabhängig voneinander die gleiche Idee. Immerhin bastelte ein gewisser Lester Polfus um 1929 auch mit Plattenspielern und Radios, um seine Gitarre...

Sie alle waren aber lediglich Adapteure, denn die Entdeckung des zugrunde liegenden Prinzips, die Nutzung einer Induktionsspule zur Umwandlung einer mechanischen Zustandsänderung in eine elektrische Größe, kann keiner für sich beanspruchen!

Wer sich für Aufbau, Funktion und Geschichte von Tonabnehmern interessiert, dem kann ich die Lektüre von Guitar-Letter I nur wärmstens ans Herz legen, denn alles kann ich hier leider nicht schreiben... ;)

Ulf
Geist is Geil!

Guitar-Letters! Die muß man lesen!

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