Osbama Gitarre für Riesen?

Moderatoren: Heidrun Eichler, Johannes Meinel, STELOL

Antworten
martind
Beiträge: 54
Registriert: Di 16. Okt 2007, 13:05

Osbama Gitarre für Riesen?

Beitrag von martind »

Hallo liebe Forumsmitglieder, liebe Museumsmitarbeiter,

ich habe hier eine Osbama mit wahrhaft teutonischen Ausmaßen. Die Breite des Unterbugs ist 49 cm, die Zargenhöhe 11 cm, die Korpuslänge ist rd. 60 cm. Die Mensur beträgt allerdings nur 64 cm. Die Decke ist sehr dünn ausgearbeitet, die Gitarre hat nur einen mittleren Balken unter der Decke.

Über Osbama habe ich nichts erhellendes gefunden, ich vermute ein Verleger aus Markneukirchen

Kann jemand etwas über den Erbauer und womöglich den Zweck des Instruments sagen?

Schon jetzt herzlichen Dank für Eure Bemühungen,

Martin
Dateianhänge
DSC_0045.JPG

STELOL
Experte
Beiträge: 541
Registriert: Mi 20. Jun 2007, 11:00
Wohnort: Lohmar Hausen
Kontaktdaten:

Re: Osbama Gitarre für Riesen?

Beitrag von STELOL »

Hallo Martin,

OSBAMA (OSwald BAchmann MArkneukirchen)!!
Oswald Bachmann war Gitarrenbauer und hatte seine Werkstatt in der Adorfer Straße 32,D-08258 Markneukirchen. Er war der Schwiegersohn von Hermann Todt und wohnte und arbeitet in dessen Privathaus welches wiederum an die Geigenmanufaktur Hermann Todt angebaut war. Das Haus steht heute noch schräg gegenüber dem FRAMUS Museum und in der alten Werkstatt von Oswald Bachmann arbeitet heute der Blasinstrumentenbauer Jürgen Komnick. Ein Enkel von Oswald Bachmann ist Peter Bachmann der heute Geigen spritzt. Ein Angestellter von Herrn Bachmann war ein Gitarrenbauer Neudel der wiederum verwand war mit dem Moderator Karl Heinz Neudel von diesem Forum. Karl Heinz Neudel ist auch Gitarrenbauer (und ein sehr guter). Sie bauten aber auch andere Instrumente wie Geigen ,Akkordeons, Mandolinen u.s.w.!

Jetzt zu Deiner Gitarre! Es gibt einen ganz besonderen Gitarrentyp den OSBAMA gebaut hat und das war die TANGO. Eine sehr markannte Gitarre die eine schlank tallierte Korpusform hatte und eine Decken und Bodenwölbung mit einer sehr ausgeprägten Hohlkehlenfräsung (heute unter dem Begriff "german carving" bekannt) und Schallöcher die oft in der Form eines Blitzes ausgestochen waren aber es gab auch Tangos mit ganz normalen F-Löchern. Ich habe Dir Fotos meiner OSBAMA mit angehangen.

Deine Gitarre scheint mir eine einfache Schlaggitarre zu sein. Sie hat eine symetrische Form (also ohne Ausschnitt/Cutaway) und ich würde auf ein Modell aus dem Zeitraum ende 1940 bis ende 1950 tippen da man ganz allgemein ab den 60ern seltener die symetrische Form gebaut hat (aber Ausnahmen bestätigen hier auch die Regel)!

Es ist natürlich sehr schwer anhand eines einzelnen Fotos eine wirliche Beurteilung vorzunehmen! Mich würde es freuen, wenn Du mir für meine OSBAMA Fotosammlung ein paar Detailfotos auf meine e-mail Adresse info@schlaggitarren.de schicken würdest.

- Vorne / hinten ganz
- Kopfplatte vorne /hinten (Mechaniken)
- Halsansatz von hinten (Hals ist doch bestimmt verschraubt!! Oder??)
- Logo

Über die Fotos würde ich mich echt freuen, da ich gerade eine eigene Internett Seite mit dem Titel
http://www.schlaggitarren.de
am aufbauen bin und dort schöne Schlaggitarrenfotos gut gebrauchen kann.

Nette Grüße,

STELOL
Dateianhänge
osbama ganz klein03.jpg
osbama ganz klein02.jpg
osbama ganz klein01.jpg
STELOL
STEfan LOb aus Lohmar
Ein Versuch die alten vogtländischen
Bezeichnungen wieder aufleben zu lassen!!!!!!

Im Netz unter http://www.schlaggitarren.de

martind
Beiträge: 54
Registriert: Di 16. Okt 2007, 13:05

Re: Osbama Gitarre für Riesen?

Beitrag von martind »

Danke an Stefan, die Info reizt nochmal nach Markneukirchen zu fahren. Vieleicht weiss Karl-Heinz Neudel auch wie man auf die Idee kam eine derart riesige Schlaggitarre zu bauen. Immerhin ist das mehr als 19 Zoll. Meines Wissens hat sonst nur Stromberg 19 Zoll Schlaggitarren gebaut.

Gruß an alle Schlaggitarren Schläger und Sammler

Martin

STELOL
Experte
Beiträge: 541
Registriert: Mi 20. Jun 2007, 11:00
Wohnort: Lohmar Hausen
Kontaktdaten:

Re: Osbama Gitarre für Riesen?

Beitrag von STELOL »

Die größten mir bekannten Schlaggitarren hat WOLFRUM aus Plauen gebaut (passen in keinen normalen Koffer)!

Nette Grüße, Stelol
STELOL
STEfan LOb aus Lohmar
Ein Versuch die alten vogtländischen
Bezeichnungen wieder aufleben zu lassen!!!!!!

Im Netz unter http://www.schlaggitarren.de

STELOL
Experte
Beiträge: 541
Registriert: Mi 20. Jun 2007, 11:00
Wohnort: Lohmar Hausen
Kontaktdaten:

Re: Osbama Gitarre für Riesen?

Beitrag von STELOL »

Hallo Nochmal!!!

Soooo, ich hatte gerade mal Zeit meine Wolfrums zu vermessen!

Deine OSBAMA ist tatsächlich ein Sonderexemplar:

Meine großen Wolfrums bringen es gerade mal auf 44cm an der breitesten Stelle des Korpus und mit einer Zargenhöhe von 9cm und einer gesammten Korpuslänge von 52 cm ist sie deutlich kleiner als Deine!

Gruß,

Stelol
STELOL
STEfan LOb aus Lohmar
Ein Versuch die alten vogtländischen
Bezeichnungen wieder aufleben zu lassen!!!!!!

Im Netz unter http://www.schlaggitarren.de

Antworten