Gitarre von W.A.Pfretzschner 1935

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Jürgen
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Gitarre von W.A.Pfretzschner 1935

Beitrag von Jürgen »

Hallo Freunde,
ich bin in Besitz einer ungewöhnlichen Gitarre von W.A. Pfretzschner, Markneukirchen 1935. Die Gitarre weist eine ungewöhnliche Zargenhöhe von über 13 cm auf. Es es vielleicht ein Jumbo-Vorläufer ? Die Decke ist aus Fichte, der Korpus aus geflammten Ahorn. Der Steg ist aus graviertem Alu und mit Stahlsaiten bespannt. Den Namen Pfretzschner verbinde ich normalerweise mit dem Bogenbau und evtl. mit Geigenbau. Vielleicht weis man ja in Markneukirchen etwas darüber zu berichten.

Grüße an das Moderatoren-Team,

Jürgen

Udo Kretzschmann
Geigenbaumeister
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Re: Gitarre von W.A.Pfretzschner 1935

Beitrag von Udo Kretzschmann »

Hallo Jürgen,

zu der Gitarre kann ich leider nichts sagen, das ist nicht mein Metier, aber ein paar Sätze zu W.A. Pfretzschner.

Wilhelm August Pfretzschner eröffnete hier in Markneukirchen im Jahre 1894 seine Bogenmacherwerkstatt. Er beschäftigte stets jeweils mehrere Bogenmacher als Gesellen, bzw. bildete sie aus, darunter seine Söhne Franz und Hans. Er ließ auch von Heimarbeitern zuarbeiten. Er lebte bis 1939, die Firma wurde bis 1947 weitergeführt. Wilhelm August Pfretzschner gehört übrigens meines Wissens nicht in direkter Linie zur wohl bekanntesten Pfretzschner- Bogenmacherfamilie H.R. Pfretzschner.

Wie in vielen Markneukirchner Firmen damals üblich, wurde neben dem Bau von Instrumenten oder hier Bögen auch Handel betrieben, so hieß es in einer Annonce "Versand von Musikinstrumenten und Bestandteilen". Welche dies genau waren, vermag ich nicht zu sagen, da mir kein entsprechender Katalog zur Verfügung steht. Aber die beschriebene Gitarre kann auf alle Fälle dabei gewesen sein. Vielleicht kann da jemand aus dem Museum weiter helfen!

Beste Neujahrsgrüße

Udo

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