Hallo PICachu (??),
Adolf Kessler hat, soviel ich weiÃ, keine Geigen gebaut, auf alle Fälle war "Adolf Kessler jun." ein Versandgeschäft, gegründet 1886 und mit Sicherheit tätig bis in die 30er Jahre des 20. Jh. Ob Adolf Kessler den Geigenbau eventuell wenigstens erlernt hatte, vermag ich nicht zu sagen, die Literatur schweigt sich dazu aus. Dabei ist Kessler durchaus ein Name, den etliche Markneukirchner Geigenmacher trugen.
Zu Enders: Ja, auch nach dem Krieg wurden dort noch hervorragende Instrumente gebaut und aus den Werkstätten, in die ich als Kind aus unserem Fenster schauen konnte, gingen auch bekannte Geigenmacher hervor. Ob nun DIESE Violine zu den guten gehört, oder simple Massenware ist, die Enders zumindest auch gehandelt hat, sollte doch ein Geigenbauer mit Instrument in Händen entscheiden.
Material war in Markneukirchen noch reichlich vorhanden, auch allerbestes! Man hat mir erzählt, daà irgendwann Steuern auf die Holzvorräte gezahlt werden sollten, worauf angeblich viel viel Holz nicht zu Instrumenten verbaut, sondern in die Ãfen gewandert ist... Und zur Qualität kann man, wie überall und stets, auch zur DDR-Zeit nichts pauschales sagen. Selbst in Cremona wurden "böse Schachteln" gebaut! (Jetzt krieg ich bestimmt gleich Haue.) Auf alle Fälle sind - ob zu Zeiten der Verleger-bedingten Massenproduktion Anfang des 20. Jahrhunderts, zu Kriegszeiten oder auch unter sozialistischer Herrschaft - immer auch hervorragende Instrumente in Markneukirchen hergestellt worden.
Mit freundlichen GrüÃen
Udo
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