Alter von Uebel 621

Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller

stefaniel1961
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Alter von Uebel 621

Beitrag von stefaniel1961 »

Hallo !

ich habe heute im Fachhandel eine gebrauchte Uebel B Klarinette gekauft. :yahoo:

Leider konnte sie mir dort nicht sagen, wie alt das Instrument ist.

Ich habe bereits im Forum gelesen, werde leider aber nicht schlau daraus. :unknow:

Die Seriennummer ist 621 24013 .

Stimmt es , dass die "alten" Uebel von hoher Qualität waren , die "neuen" aber in China gefertigt werden und daher die Qualität nachgelassen hat ?

Ab welchem Jahr war dieser Qualitätsverlust ?

Wie schätzen Sie mein Instrument im Vergleich zu anderen Instrumenten ein.
Meine Nichte hat eine Adler B Klarinette mit 20 Klappen - ist diese wirklich wesentlich besser ?

mit freundlichen Grüßen

Stefanie Schaab aus Köln :rose:

Dr. Enrico Weller
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Re: Alter von Uebel 621

Beitrag von Dr. Enrico Weller »

Liebe Stefanie und alle Uebel-Interessenten,

da ich bisher auf die Anfragen zu den Uebel-Seriennummern immer nur im Einzelfall geantwortet habe, sich dabei vieles wiederholt, welches dann aber an verschiedenen Stellen unseres Forums zu finden ist, versuche ich nun hier eine in Ansätzen systematische Übersicht zu geben, um auch für künftige Anfragen gerüstet zu sein.

Ich würde bei den F.-A.-Uebel-Klarinetten folgende Phasen unterscheiden

Vorläufer 1878-1936
Firma F. G. Uebel in Wohlhausen,
1878 von Friedrich Gustav Uebel gegründet, 1936 liquidiert

offenbar keine Seriennummern


1. Phase 1936-1963
Die Privatfirma F. Arthur Uebel in Markneukirchen

- „Klassische“ Phase der Firma nicht nur mit dem Namen, sondern auch unter Leitung des Firmeninhaber
- Zeit der originalen F.-Arthur-Uebel-Klarinetten, die im Anschluss an Oskar Oehler (gest. 1936) den Standard bei deutschen Klarinettisten prägte
Seriennummern von ca. 7 000 od. 8 000 bis ca. 17.800 (Ende der selbständigen Fertigung)

Parallel dazu: G. Rudolf Uebel in Wohlhausen (GRU), 1936-1972
Bei GRU vor 1945: alte vierstellige Nr.,
dann Typen- bzw. Modellnr. + jährlich fortlaufende Nummerierung mit vorangestellter Jahreszahl
Herstellung der GRU-Modelle noch bis ca. 1980

2. Phase 1963-1990
DDR-Geschichte von Uebel – Uebel als Teil anderer Firmen in Markneukirchen bzw. Wohlhausen

- 1963 nach Tod des Inhaber Übernahme der Klarinettenproduktion durch G. Rudolf Uebel, Anpassung an dessen Modelle
- 1972 Verstaatlichung zum VEB Holzblasinstrumentenbau
- 1977 Angliederung an den VEB Sinfonia
- 1984 Übernahme durch den VEB B & S, der im Mai 1990 zur Vogtländischen Musikinstrumentenfabrik GmbH (VMI) umgewandelt wurde

Seriennummern nun wie bei GRU:
Typen- bzw. Modellnr. + jährlich fortlaufende Nummerierung mit vorangestellter Jahreszahl
Bsp. 1: 819-83604 (= Modell 819, Baujahr 1983, in diesem Jahr das 604. Instrument)
Bsp. 2 (kommt so auch vor): 632-10042-1974 (= Modell 632, dann lfd. Seriennr. - Baujahr 1974)

ab ca. 1984 ohne Verschlüsselung des Jahres, z. B. 682-44947



3. Phase 1991-Gegenwart
Nachwendegeschichte von Uebel

- Juni 1991 Übernahme der VMI durch die IMM, Uebel als Betriebsteil der IMM Musikinstrumenten Manufakturen GmbH (ab 1996 TA Musik, 2001 JA Musik GmbH)
- 1992 Verpachtung an die Hans Kreul Feine Holzblasinstrumenten GmbH
- 1993 Umzug in die Klingenthaler Straße 8 in Markneukirchen („Weißes Haus“), dort ab 2001 als Holzblasinstrumenten-Atelier der VMI gemeinsam mit der Saxophonabteilung
- 2005 Einstellung der Produktion in Markneukirchen, weiterhin Vertrieb von FAU-Klarinetten durch die Firma A. Stölzel in Wiesbaden

Über die aktuelleren Seriennummern müssten die Hersteller- oder Vertriebsfirmen Auskunft geben. Ihre Klarinette mit der Nr. 621 24013 wird wohl aus dieser Zeit stammen.



Es gibt immer noch vieles, was genauer geklärt, erfragt oder dokumentiert werden müsste. Gerne nehme ich dazu noch Anregungen entgegen. Aber ich hoffe, dass dies zunächst eine ausreichende Orientierung ist.
Angaben über den Wert von Instrumenten, zumal auch im Vergleich mit anderen Produkten, können wir hier im Forum leider nicht machten. Die Qualität eines Instrumentes sollte man sicherlich auch im Hinblick auf den Verwendungszweck beurteilen. Über all diesem Wenn und Aber steht jedoch die grundsätzliche Wertschätzung der alten originalen Uebel aus der 1. Phase, davon konnte ich mich erst heute wieder beim Besuch unserer Oehler-Sonderausstellung überzeugen.
Herzlich grüßt Sie
E. Weller

Antje Dahmen
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Re: Alter von Uebel 621

Beitrag von Antje Dahmen »

Sehr geehrtes Museum, lieber Herr Weller,
durch Ihr sehr informatives Forum weiß ich nun endlich, wie alt meine beiden A. Uebel Klarinetten mit der Seriennr 12192 und 12193 ungefähr sind. Sie sind beide in einem sehr guten Zustand und werden fast täglich von mir gespielt. Ich habe sie über Umwege von einem verstorbenen Musiker eines Detmolder Orchesters erworben und wusste nicht, wie lange sie nicht mehr gespielt worden waren. Glücklicherweise haben sie keinen Schaden genommen- Risse konnte ich keine finden- sie machen mir viel Freude!
Viele Grüße
aus Hamburg
A. Dahmen

Dr. Enrico Weller
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Re: Alter von Uebel 621

Beitrag von Dr. Enrico Weller »

Liebe Antje,

Sie haben also einen Klarinetten Satz aus der Zeit und nicht nur mit dem Namen von F. Arthur Uebel. Ich kann Ihnen damit weiterhin nur viel Freude wünschen.

E. Weller

hardorp
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Registriert: Mi 12. Mai 2010, 23:45

Re: Alter von Uebel 621

Beitrag von hardorp »

Hallo,

ich habe gerade eine A-Klarinette von G. Rudolf Uebel erworben, mit der Seriennummer C6505.

Diese Art Seriennummer habe ich in Ihrer Übersicht, Herr Weller, nicht gefunden.

Könnte es Mai 1965 bedeuten? Und was könnte das vorangestellte C bedeuten?

Die Klarinette spricht leicht an, ist auch überhaupt leicht gebaut (jedenfalls im Vergleich zu meiner Yamaha B Klarinette) und klingt auch gut.

Vielleicht kann mir einer weiterhelfen, das Baujahr heraus zu finden?

Beste Grüße, D. Hardorp

Dr. Enrico Weller hat geschrieben:Liebe Stefanie und alle Uebel-Interessenten,

da ich bisher auf die Anfragen zu den Uebel-Seriennummern immer nur im Einzelfall geantwortet habe, sich dabei vieles wiederholt, welches dann aber an verschiedenen Stellen unseres Forums zu finden ist, versuche ich nun hier eine in Ansätzen systematische Übersicht zu geben, um auch für künftige Anfragen gerüstet zu sein.

Parallel dazu: G. Rudolf Uebel in Wohlhausen (GRU), 1936-1972
Bei GRU vor 1945: alte vierstellige Nr.,
dann Typen- bzw. Modellnr. + jährlich fortlaufende Nummerierung mit vorangestellter Jahreszahl

2. Phase 1963-1990
DDR-Geschichte von Uebel – Uebel als Teil anderer Firmen in Markneukirchen bzw. Wohlhausen

- 1963 nach Tod des Inhaber Übernahme der Klarinettenproduktion durch G. Rudolf Uebel, Anpassung an dessen Modelle

E. Weller

RoBass
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Re: Alter von Uebel 621

Beitrag von RoBass »

Zur Qualität der Uebel-Klarinetten gibt es sehr konträre Meinungen. Die meisten stammen leider von Leuten, die "gehört haben", daß es so oder so sei oder zumindest nur mal einzelne (meist total abgerittene) Kandidaten in der Hand hatten. Bei Modellen aus der DDR-Zeit von ca. 1970 bis 1989 gibt es nachweislich nur noch wenige Exemplare, die heutigen Maßstäben an ein Profiinstrument standhalten. Und ob man ein solches Exemplar erwischt hat, zeigt sich leider erst beim Anspielen ;-/
Hauptgrund für die schlechte Qualität ist eine ziemliche Serienstreuung, die vorrangig durch unzureichende Holzqualität (starke Lieferschwankungen und minderwerige Nachlieferungen ab Mitte der 70er) und eine stellenweise schlechte Montagepassung begründet ist.

Viele Uebel-Klarinetten sind aber inzwischen auch schon mehrfach generalüberholt (einige auch mit modernen Intonationsverbesserungen) und/oder haben ein "bewegtes Leben" auf Dachböden etc. hinter sich. Man darf also nicht aus einem verhunzten Exemplar aus einer Montagsserie auf alle Modelle dieser Gruppe schließen. Würde man diese negative Einzelaussage nun pauschal verallgemeinern, dann täte man vielen engagierten und auch sehr professionellen Mitarbeitern der oben genannten Firmen unrecht. Für ein schlechtes Material kann niemand was - in der DDR leider noch nicht mal der zuständige Einkäufer. Es gab halt nix anderes.-( Es gibt solche und solche Uebel-Klarinetten (ursprünglich) gleicher Bauart.

Symptomatisch für fast alle DDR-Produkte ist, daß mit dem Wegsterben der alten Fachkräfte aus privaten Zeiten (so ab 1978/79 ganz massiv zu spüren) und dem zunehmenden Verschleiß des Maschinenparks immer mehr Instrumente schlechter Qualität auf den Markt kamen. Innovation stand zugunsten von Instandhaltungsprozessen zurück, und so verwundert es nicht, daß der "Höhepunkt" der schlechten Qualität vielfach um 1985-1990 liegt.
Heutige Uebel-Modelle werden über Fa. Stölzel importiert und nachjustiert. Die Fertigungsqualität dieser Instrumente ist oftmals bei weitem besser als das, was in den 70er und 80er Jahren mit diesem Namen auf den Markt kam. Der Fortschritt macht auch vor Asien nicht halt, und das gesammelte Wissen der Firma ist ja nicht weggeworfen worden. Die Klarinetten von heute sind halt anders, und sie haben andere Vor- und Nachteile als die älteren Modelle.

Meine Stellung dazu wäre also: Ein gutes vintage-Instrument kann man aus der Zeit vor 1970 bekommen, ein gutes jüngeres erst nach 1990. Allerdings muß man noch mal ganz deutlich darauf hinweisen, daß es auch dazwischen das eine oder andere gute Exemplar gibt. Entscheidend ist eher die Frage, wieviel Geld und Engagement der Vorbesitzer in dessen Erhaltung gesteckt hat.

Also, dann viel Spaß und Erfolg mit den Instrumenten! Man kann auch auf einem "schlechten Holz" erstaunlich gut sein ;-)

Gruß
Roman



PS: Es lassen sich übrigens so manche üble Uebels mit recht wenig Aufwand wieder in eine halbwegs akzeptable Form bringen. Der Gang zum Spezialisten lohnt sich da allemal. Gründliche Ölung (natürlich mit dem richtigen Öl), eine Intonationskorrektur und eine einwandfreie Justage der Mechanik sind nicht jedermanns Sache, aber es geht. Ich selbst habe eine unmarkierte Voll-Böhm, die vermutlich eine minderwertige Ausgabe besagter Fabrik aus den frühen 80ern ist. Die erfolgte Lackierung statt Beizung zeigt deutlich, daß man dort ein minderwertiges Grenadill vertuschen "mußte" - und so ist sie auch vom Verzug her geraten - oval, weil aus dem (groben) Viertelholz geschnitten. Dazu kommen sichtbare Faserrisse und Splitterungen an den Tonlöchern - schlimmer als manche chinesische Gummi-Kopie ;-) Nach einer soliden Grundüberholung ist sie halbwegs spielbar, aber das ist natürlich ein typisches Mangelprodukt, wie es der alte Uebel garantiert nie herausgegeben hätte. Aus dem gleichen Zeitrau gibt es aber auch exzellente Exemplare, die im Orchestereinsatz täglich ihre Qualität beweisen. Roulette halt...

Dr. Enrico Weller
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Re: Alter von Uebel 621

Beitrag von Dr. Enrico Weller »

Und jetzt noch zur Seriennummer:

Das C ist völlig unklar, alles andere passt in das Nummerierungsschema von GRU, das wenig später auch bei FAU Einzug hielt.
65 ist das Jahr der Herstellung, und dann war es dort offenbar das 5. Instrument.

Zur Qualität der "mittelalten" Uebel (um sie von den originalen FAU und den heutigen zu unterscheiden) könnte ich natürlich auch gerne weiter diskutieren, zumal ich 1986 glücklicher Besitzer einer 682 wurde. An deren kleine Probleme hatte ich mich schnell gewöhnt, ein Riss im kältesten DDR-Winter der 1980er Jahre wurde fachmännisch gefüllt (das lag z. T. am Holz, aber auch an der ausgefallenen Heizung im Instrumentenraum unserer Musikschule) und ich hatte dann mit einem Mundstück von Friedrich Todt lange Jahre viel Freude auf dem Instrument. Das war aber auch schon eines der besseren Modelle, wobei es mit der alten Uebel nichts mehr gemein hatte (abgesehen von der Grobstruktur jeglicher Klarinette mit Oehler-Mechanik.)

Zu diesem Zeitpunkt war FAU letztlich nur noch eine Marke, hinter der aber niemand mehr stand, der Uebel hieß. Sie wurde zwar immer noch am Ort der alten Uebel gefertigt, hatte im Westen und gelegentlich auch im Osten ihre Abnehmer, aber das ist nun alles Geschichte.
Allerdings glaube ich nicht, dass in den Zeiten der Besitzerwechsel und der politischen Veränderungen (1963, 1972, 1984, 1991 und 2005) ernsthaft jemand daran gedacht hat, eine gesammeltes Wissen aufzunehmen und weiterzugeben. Da ist vieles wirklich ignoriert und - wenn es um Unterlagen etc. ging - vernichtet worden. Sonst wüssten wir z. B. über die Seriennummern und anderes viel besser Bescheid.

Noch einen schönen Abend wünscht
Enrico

RoBass
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Registriert: Fr 15. Jan 2010, 16:30

Re: Alter von Uebel 621

Beitrag von RoBass »

Ja, leider muß man dem Thema Wissensweitergabe grundlegend zustimmen. Ich gebe aber der Richtigkit der Darstellung wegen zu bedenken, daß die meisten Unterlagen erst im Rahmen der Reprivatisierung durch die TLG und andere "große Könner" vernichtet wurden.
Ich weiß aus dem papierhistorischen Bereich (Papiertechnologie im Speziellen) allein von über 20 Papierfabriken von denen nur 2 oder 3 ihr Archiv offiziell an den Staat abgegeben haben. Nur in wenigen Fällen gelang die Rettung der Archivalien und Zeitzeugen durch eigenmächtige Mitarbeiter, die sie teilweise aus dem eigenen Pulper wieder herausgezerrt haben.
Im Jahr 1990 haben fast in allen Betrieben noch die uralten Unterlagen aus den Jahrhundertanfängen und zuvor gelagert. Erst mit der "wirtschaftlichen Entschlackung" Anfang der 90er wurde dann tabula rasa gemacht - leider.

Falls die Zeichen gut stehen, wird in ein paar Jahren noch ein wenig Material davon wieder auftauchen - in den Nachlässen ehemaliger Mitarbeiter, die es heute hüten ;-) Allerdings ist das eher eine Chance für Betriebe, die nicht in neue Privateigentümerschaft gegangen sind, sondern abgewickelt wurden. Und man muß auch etwas Glück mit den Erben haben...

Gruß
Roman

n.bongartz
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Registriert: Sa 19. Jun 2010, 17:28

Re: Alter von Uebel 621

Beitrag von n.bongartz »

Hallo,

ich habe die verschiedenen Beiträge in diesem Forum zum Thema Uebel Seriennummer gelesen, finde jedoch meine Nummer nicht und frage daher nach:
Ich habe eine gebrauchte FA Uebel Markneukirchen Bassklarinette Böhm-System gekauft Seriennr. 950-751193.
Diese Nummer finde ich in den Artikeln nicht wieder.
Kann man über diese Nummer (Baujahr des Instrumentes) noch etwas ausfindig machen?

Gruß,
Norbert Bongartz

Dr. Enrico Weller
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Re: Alter von Uebel 621

Beitrag von Dr. Enrico Weller »

Lieber Norbert,

eigentlich ganz einfach, ich sollte aber in der Übersicht mal ein Beispiel aufschlüsseln.
Modellnr. + fortlaufende Nummerierung mit vorangestellter Jahreszahl
Die Nr. 950 ist das Modell (auch lt. Katalog eine Bassklarinette im Boehm-System). Denn kommt die 75 für 1975, daran schließt sich dann die lfd. Nr. innerhalb der Jahresproduktion an, hier die 1193.

Viele Grüße
E. Weller

Arghul
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Registriert: Mi 05. Jan 2011, 10:27

Re: Alter von Uebel 621

Beitrag von Arghul »

Hallo zusammen,
habe mit Interesse die Beitrage von Herrn Weller gelesen, da ich vor einigen Jahren einen Satz FAU-Klarinetten über einen mir bekannten ehemaligen Orchestermusiker aus Halle erstanden habe.

Sehr geehrter Herr Weller,
vielleicht können Sie auch mir hier bei diesem Kl.-Satz weiterhelfen:
Eingestanzt sind das FAU-Signet und auf dem Unterstück jeweils MADE IN GDR und an Ober- und Unterstück die Seriennummern:
B-Klarinette 700-78889
A-Klarinette 700-78904

An beiden Unterstücken befindet sich noch über dem Daumenhalter ein Kennzeichen aus entweder dem Buchstaben K oder zwei Buchstaben J und K, wobei das J im K integriert ist (JK), und das J unten geschlossen wie eine halbe Note. Könnte das das Kürzel eines der Instrumentenbauer/Meister sein?

Birnenzapfen am Oberstück D23,5x23
Mundstückanschluß Birne D22,3x17 - D22,9x17,5 (verschiedene Birnen gleicher Länge für verschiedene Mundstückzapfen.)

Schliesse ich richtig, dass dieser Klarinettensatz aus den 80er-Jahren stammen muß wegen der Kombination aus Kennzeichnungen und Seriennummern, und die Codierung in den 80ern keine Aussage über das Herstellungsjahr mehr zulässt? D.h. 78xxx bedeutet nicht Baujahr 78.

Aus welchem Jahr könnten die Instrumente stammen?


Grüße,
Uwe

intune
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Re: Alter von Uebel 621

Beitrag von intune »

78!

Pylades
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Re:F.A. Uebel- Klarinetten, Datierung

Beitrag von Pylades »

Guten Abend.

Zur Vervollständigung der FAU- Chronologie, aufgrund der Ausführungen von Dr. Weller, ist vielleicht folgender Vermerk über den FAU- Klarinettensatz meines Sohnes von Interesse. Zu der "k"- Markierung hat sich Dr. Weller auch geäußert (http://www.museum-markneukirchen.de/for ... =13&t=1374 ):

"Bei den beiden FAU- Klarinetten handelt es um „Künstlerinstrumente“, markiert mit einem „k“ mit Notenkopf, des Spitzenmodells 700, d.h. um nochmals besonders geprüfte Instrumente. Die A mit der Seriennummer 700-842062 ist laut ihrer Signatur von 1984, die B mit der Nummer 700-43313, also schon ohne Jahreszahl bezeichnet, kann demnach von1984 oder vielleicht etwas später sein. Beide stammen also aus den letzten Jahren der VEB- Produktion."

Freundliche Grüße Michael Woernle

Pylades
Beiträge: 88
Registriert: Mo 15. Mär 2010, 19:27

Gibt es etwas Neues von Uebel?

Beitrag von Pylades »

Guten Abend.

Ich möchte diesen Thread einmal wieder aufgreifen. Seit einiger Zeit, seitdem ich eine Weile eine FAU 700 spielen konnte, interessiere ich mich sehr für die Markneukirchener Hersteller und ihre Geschichte, und besonders auch für diesen. Deshalb die Frage. Ich war der Meinung, daß nur noch in Asien hergestellte einfachere Modelle wie 611 und 621, und zwar über die Firma Arnold Stölzel in Wiesbaden, angeboten würden. Dies ist auch ungefähr der Stand der Uebel- Homepage. Jetzt sehe ich, daß die Firma Markstein in Hartenstein im Internet die „F.Arthur Uebel 700 B-Klarinette Voll-Oehler-Mechanik Markneukirchen inkl. Etui neu“ als „Solistenmodell“ für 2990 € anbietet. Weiß jemand etwas darüber?

Gruß Michael Woernle

Nächstens kann ich vielleicht einmal etwas über eine "alte" FAU berichten.

zebug
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Registriert: Fr 20. Jul 2012, 6:12

Re: Alter von Uebel 621

Beitrag von zebug »

Guten Tag,

Ich habe seit kurzen Zeit eine Modell-632 Klarinette bekommen (Flohmarkt gekauft, selten benutzt aber gute Zustand) um Spielen zu lernen.
Beim Lesen dieses Forum habe ich verstanden, dass es nicht einfach das Herstelldatum durch der Seriennummer zu wissen...

Meine ist 632-56321. "B&S Markneukirchen - GDR" Logo am Oberstück, Seriennummer auf den Ober- und Unterstücken, FAU Logo auf alle Teile (außer Mundstück). 2 Birnen, eine etwas kürzer (ich vermute für 440 und 442 Hz).

Beim Vergleich mit den Bildern von der Übel-Webseite, habe ich bermerkt, das die Hebel am Oberstück sehen ein bisschen änders (bei mir haben alle Hebel die gleiche Drehachse). Alle silbere Ringe (2 pro Birne, 1 zwischen Ober- und Unterstück und 1 zwischen Unterstück und Becher) sehen auch anders aus.

Etwas komisches: ich habe einen neuen Mundstück gekauft, und dann bemerkt, dass typische deutsche Mundstücke einfach zu breit für die Birnen sind... Ich habe dann einen Yamaha 4C (normalerweise passend für Boehm) gekauft, und der passt super.

Konnte jemand hier mir ein bisschen mehr über diese Klarinette sagen (Herstelldatum, aus welche Episode der Übel-Geschichte kommt sie)?

Vielen Dank im Voraus, und entschuldigen Sie bitte mein Deutsch: ich bin französich und wohne in Deutschland erst seit 2 Jahre...

Gruß,
Olivier.

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