Querflöten-Kopfstück Mateki?
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Querflöten-Kopfstück Mateki?
Ich habe kürzlich eine Altus-Querflöte aus der Zeit um 1990 erworben. Sie kam mit einem anderen Kopfstück. Anstelle eines Namenszeichens gibt es eine fünfblättrige Blume. Ich tippe auf Mateki, da hat man so etwas gemacht. Ich habe den deutschen Repräsentanten von Mateki angeschrieben. Es schickte mir Bilder aus einem alten Mateki-Katalog. Da gb es tatsächlich vier Blätter/Blüten, aber meine war nicht dabei. ?? Es gibt enen missglückten Silberstempel: eine 900 , die mit einer 8 überstempelt wurde. Kann jemand helfen?
Re: Querflöten-Kopfstück Mateki?
Ihr sollt es zuerst erfahren:
Das Kopfstück ist (wie die Flöte) ein Altus/Taiwan. Der Tipp von intune war hervorragend, danke, obwohl ich eigentlich selber hätte draufkommen können: Ich habe mit Herrn Kopitzki telefoniert, der die Querflöten von S.Tanaka schon aus der TAKUMI-Zeit kennt. Die fünfblättrige Blume war ein Altus-Zeiche aus der Zeit, in der Herr Tanaka in Taiwan arbeitete (ca 1980-1995). Nicht nur zu den Blüten-Zeichen bei Mateki ist ein Spruch von Herrn Tanaka kolportiert: "Die machen uns alles nach". Tanaka war von K.H.S. beauftragt, die Qualität der Jupiter Flöten auf einen höheren Qualitäts-Standard zu bringen. Daneben - sozusagen nach Feierabend - durfte er seine eigenen Flöten herstellen. Sein großer Vorteil: über K.H.S. hatte er Zugang zu dessen weltweitem Vertriebs-System.
Die Sache mit dem 800er Stempel hat sich auch aufgeklärt: Die 800er Köpfe von Altus hatten einen hervorragenden Ruf. Sie durften aber in England, der Heimat des Tanaka-Freunds und Altus-Spielers William Bennett, nicht verkauft werden. Nach damaligem englischen Recht durfte in England nur 925er ("Sterling") und 958er ("Britannia") Silber verkauft werden. Howel Roberts, der von 1974 - 79 seine Ausbildung bei der "Flute Makers Guild" machte, erzählte mir, dass damals alle Silberflöten in Teilen (Rohr, Klappen) bei einer staatlichen Stelle vorgelegt werden mussten. Dort wurde der Silbergehalt überprüft, und alle Teile (bis auf die kleinen) erhielten entsprechende Punzen. Howel erzählte mir, dass die Flute Makers mit Filzstift die Stellen markierten, wo die Stempel hin sollten, damit niemand auf die Idee kam, den Silberstempel mitten auf den Klappendeckel zu hauen. 800er Silber durfte damals in England ncht verkauft werden, weder als Silber noch ungestempelt! Silber-Gegenstände, die nicht dem "Reinheitsgebot" entsprachen, wurden eingezogen und vernichtet, so wie es heute der amerikanische Zoll mit nicht zertifizierten Edelhölzern und Elfenbein macht. 1992 wurden die Altus-Silberlegierungen daher auf 925 und 958 angepasst, zum Leidwesen mancher Freunde der 800er Köpfe. Unsere angefragte Flöte stammt ais 1991. Danke an intune und Herr Kopitzki!
Das Kopfstück ist (wie die Flöte) ein Altus/Taiwan. Der Tipp von intune war hervorragend, danke, obwohl ich eigentlich selber hätte draufkommen können: Ich habe mit Herrn Kopitzki telefoniert, der die Querflöten von S.Tanaka schon aus der TAKUMI-Zeit kennt. Die fünfblättrige Blume war ein Altus-Zeiche aus der Zeit, in der Herr Tanaka in Taiwan arbeitete (ca 1980-1995). Nicht nur zu den Blüten-Zeichen bei Mateki ist ein Spruch von Herrn Tanaka kolportiert: "Die machen uns alles nach". Tanaka war von K.H.S. beauftragt, die Qualität der Jupiter Flöten auf einen höheren Qualitäts-Standard zu bringen. Daneben - sozusagen nach Feierabend - durfte er seine eigenen Flöten herstellen. Sein großer Vorteil: über K.H.S. hatte er Zugang zu dessen weltweitem Vertriebs-System.
Die Sache mit dem 800er Stempel hat sich auch aufgeklärt: Die 800er Köpfe von Altus hatten einen hervorragenden Ruf. Sie durften aber in England, der Heimat des Tanaka-Freunds und Altus-Spielers William Bennett, nicht verkauft werden. Nach damaligem englischen Recht durfte in England nur 925er ("Sterling") und 958er ("Britannia") Silber verkauft werden. Howel Roberts, der von 1974 - 79 seine Ausbildung bei der "Flute Makers Guild" machte, erzählte mir, dass damals alle Silberflöten in Teilen (Rohr, Klappen) bei einer staatlichen Stelle vorgelegt werden mussten. Dort wurde der Silbergehalt überprüft, und alle Teile (bis auf die kleinen) erhielten entsprechende Punzen. Howel erzählte mir, dass die Flute Makers mit Filzstift die Stellen markierten, wo die Stempel hin sollten, damit niemand auf die Idee kam, den Silberstempel mitten auf den Klappendeckel zu hauen. 800er Silber durfte damals in England ncht verkauft werden, weder als Silber noch ungestempelt! Silber-Gegenstände, die nicht dem "Reinheitsgebot" entsprachen, wurden eingezogen und vernichtet, so wie es heute der amerikanische Zoll mit nicht zertifizierten Edelhölzern und Elfenbein macht. 1992 wurden die Altus-Silberlegierungen daher auf 925 und 958 angepasst, zum Leidwesen mancher Freunde der 800er Köpfe. Unsere angefragte Flöte stammt ais 1991. Danke an intune und Herr Kopitzki!
Re: Querflöten-Kopfstück Mateki?
vivat forum und danke für den aufschlussreichen bericht
Re: Querflöten-Kopfstück Mateki?
ich bedanke mich auch ganz herzlich für diesen aufschlussreichen Bericht.
Das ist Wissen, das wenn es nicht veröffenlich wird, leider mit der Zeit verloren geht.
Danke
Claus
Das ist Wissen, das wenn es nicht veröffenlich wird, leider mit der Zeit verloren geht.
Danke
Claus